Sun bestückt Server mit CPUs des Intel-Konkurrenten

Dresden erwartet zweites AMD-Werk für Prozessoren

21.11.2003
MÜNCHEN (CW) - Die offizielle Bestätigung stand bis Redaktionsschluss noch aus, doch die Entscheidung ist offenbar gefallen: Der US-amerikanische Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) baut in Dresden eine zweite Fabrik für Mikroprozessoren. Neben IBM hat unterdessen auch Sun Microsystems erklärt, einige Server mit AMD-Chips zu bestücken.

"Es gibt einen starken Kandidaten", erklärte ein AMD-Sprecher auf die Frage, wo die neue Produktionsstätte entstehen soll. Die Gespräche seien aber noch nicht beendet. Unter Berufung auf Kreise aus der sächsischen Landesregierung hatten mehrere Tageszeitungen berichtet, der Bau des neuen Werks sei beschlossene Sache. Lediglich die Zustimmung des zuständigen Bundestagsausschusses für eine Bürgschaft des Bundes in Höhe von 336 Millionen Euro stehe noch aus. Ausgestattet mit Fördermitteln und verbürgten Krediten, werde AMD rund eine Milliarde Euro investieren und mehrere hundert neue Arbeitsplätze schaffen.

Im Rennen um das neue Werk war unternehmensnahen Quellen zufolge auch der IBM-Standort East Fishkill im US-Bundesstaat New York. AMD unterhält mit dem IT-Konzern eine Entwicklungskooperation. Für Dresden gibt es gewichtige Argumente, denn AMD hat mit dem bestehenden Werk für 64-Bit-Mikroprozessoren der "Athlon"-Reihe gute Erfahrungen gemacht. Rund 2,2 Milliarden Euro investierte der Hersteller seit 1996 in die Fertigungsanlage, die Beschäftigtenzahl stieg auf knapp 2000. In der neuen Fabrik will AMD Prozessoren mit Strukturbreiten von 65 Nanometern produzieren.

Nachdem IBM bereits Server mit AMDs "Opteron"-Chips angekündigt hatte, konnte der Halbleiterkonzern mit Sun Microsystems einen weiteren Großabnehmer gewinnen. Auf der Computermesse Comdex in Las Vegas gab Sun eine langfristige Partnerschaft mit AMD bekannt. Erste Server mit Opteron-Prozessoren sollen 2004 auf den Markt kommen. (wh)