Drescher führt Modellvorhaben "Bildschirmarbeitsplatz" durch:Am Terminal neue Arbeitsmethoden erfahren

04.04.1986

RUTESHEIM - Als "Ausbildung für die Zukunft" betrachten die Drescher-Unternehmen, Rutesheim, die betrieblichen Bildungsmaßnahme "Bildschirmarbeitsplätze". Unterstützt, konzipiert und bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde dieses Seminar im Hause des Druck- und Dienstleistungsunternehmens von der Gesellschaft für Führungspraxis in der Wirtschaft (GFW), Stuttgart, sowie der Siemens AG in Stuttgart.

Die rechtzeitige Vorbereitung der Mitarbeiter auf den Bildschirmarbeitsplatz sei eine unabdingbare Forderung an die Adresse der Unternehmensführung, so Dr. Werner Scharlowski, Geschäftsführer der GFW. "Ziel der Maßnahme ist es deshalb, vor allem jungen Auszubildenden in den kaufmännischen und technischen Berufen einen Überblick über die neuen Techniken zu geben, deren äußere Erscheinung der Bildschirmarbeitsplatz ist."

Da die neuen Techniken immer mehr Arbeitsplätze erfassen, werden Akzeptanz, Beseitigung der Schwellenangst sowie die frühzeitige Information über Arbeitsplatzumgebungen und neue Entwicklungen zu zentralen Themen der Ausbildung zukünftiger Mitarbeiter. Weil in staatlichen Ausbildungsverordnungen diese Bereiche weitgehend unberücksichtigt bleiben, oft auch Kapazität und Wissen der Ausbilder nicht ausreichen, entschied man sich bei Drescher für die zusätzliche Lösung.

Die bisher im Betrieb durchgeführten Kurse zum Thema Bildschirmarbeitsplätze dauerten bis zu zwölf Arbeitstage. Die Teilnehmer, Auszubildende im zweiten Lehrjahr, werden in die neuen Informations- und Kommunikationstechniken eingeführt und bekommen einen Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten von Bildschirmtext. Sie werden zudem in die Grundsätze der elektronischen Datenverarbeitung eingewiesen und arbeiten mehrere Tage an Personalcomputern.

Zu den praktischen Ausbildungsinhalten gehören Übungen mit dem Betriebssystem MS-DOS, Realisierung einer eigenen Berechnungstabelle nach Problemvorgaben mit Multiplan und die Einführung in die Textverarbeitung. Praktische Übungen im Bereich der Datenkonversion, der Kombination verschiedener Programme, und ein Abschlußgespräch mit einer gemeinsamen Auswertung beenden den Kurs.

Die Geschäftsleitung der Rutesheimer Unternehmen sieht in der Bildungsmaßnahme einen wichtigen Bestandteil ihrer Unternehmenskonzepte, jungen Menschen zunächst die Möglichkeit zu geben, sich mit Computern vertraut zu machen und die Einsatzmöglichkeiten der neuen Medien kennenzulernen.

Bei Drescher werden im Jahr zwischen 100 und 130 Auszubildende betreut, von denen, so das Unternehmen, grundsätzlich alle nach Beendigung der Ausbildungszeit übernommen würden.

Dieter Hitzler ist freier Fachjournalist in Ostrach.