Chill, Pascal und Pearl laufen sich den Rang ab:

Dreisprachentest von TH Darmstadt

30.07.1982

DARMSTADT (pi) - Die Programmiersprache Pearl schneidet im Vergleich mit Chill und Pascal am besten ab. So jedenfalls der Tenor einer Studie zum Einsatz von Pearl in der technischen Kommunikation die an der TH Darmstadt unter Leitung von Professor José Encarnacao und Professor Wolfgang Straßer durchgeführt wurde.

Die vom BMFT unterstützte Untersuchung ergab zum Teil sehr unterschiedliche Eigenschaften. Wie der Pearl - Verein e.V. mitteilt, schnitten Chill und Pearl bei der Frage der Modularität besser als Pascal ab. Bei der Definition benutzerorientierter Datentypen wiederum bewiesen Chill und Pascal die größeren Möglichkeiten. Hier allerdings hole Full -Pearl gegenüber dem untersuchten, inzwischen genormten Basis - Pearl auf.

Bei den Anforderungen an die strukturierte Programmierung schnitten alle drei Sprachen gleich gut ab, wenn auch Chill bei der Selbstdokumentation herausragt. Der Aufbau der Prozeduren und Funktionen ist bei allen Sprachen identisch zu bewerten, befanden die Wissenschaftler. Pascal bewähre sich bei der Frage der Prozeßorientierung schlecht, da es nach Aussage des Pearl - Vereins kein Prozeßkonzept enthält.

Am größten seien die Unterschiede bei den E / A - Operationen. Bei Chill ist die

Ein - / Ausgabe nicht Bestandteil der Sprachdefinition, so daß Assembleranschlüsse unumgänglich seien. Auch bei Pascal ist dieser Part nicht ausreichend, während gerade hier eine der Stärken Pearls liege freuen sich die Vereinsmitglieder.

Sinn der Studie war es, die Anforderungen zu untersuchen, die an eine Sprache gestellt werden, um auch in Zukunft die Mensch - Maschinekommunikation zu verbessern.

Dies insbesondere unter dem Aspekt, daß bei zunehmendem Einsatz von kleineren Computern der Anwender in der Lage sein muß, eigene Programme zu schreiben. Diese Möglichkeit zu schaffen und zu unterstützen, ist dann auch nach Meinung des Pearl - Vereins eine Aufgabe, vor die die Ingenieure heute und morgen gestellt werden.