Web

Drei Viertel der Berater wollen mehr für ihre Gesundheit tun

28.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Rahmen des Projektes "Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management (Vilma)" untersuchen das Bundesministerium für Bildung und Jugend und das Beratungshaus Capgemini das gesundheitliche Verhalten von Consultants. Hintergrund des Vorhabens ist die Frage, inwieweit sich die zunehmende Virtualisierung von Arbeitsbedingungen - also die Lösung zeitlicher und örtlicher Bindungen von Arbeit - und die zunehmende Technisierung des Arbeitsumfeldes auf das Gesundheitsverhalten auswirkt. Wissenschaftlich baut das Projekt, das im Verbund mit den Kliniken Essen Mitte (KEM) und dem Institut für angewandte Innovationsforschung (IAI) e.V. in Bochum umgesetzt wird, auf der Frage auf "Was erhält Menschen gesund?" und befasst sich mit dem individuellen Auf- und Abbau gesundheitlicher Ressourcen.

Nach einer einwöchigen Tagebuchstudie, in der 20 Capgemini-Kollegen über eine Woche hinweg ihr Gesundheitsverhalten aufschrieben, wurden Ende 2004 356 Berater verschiedener Unternehmen online nach ihrem Gesundheitszustand befragt. Trotz eines relativ positiven Ergebnisses wollen mehr als 75 Prozent der Befragten etwas an ihrem Gesundheitsverhalten ändern. Schwerpunkt dabei sind bessere Ernährung und mehr Bewegung, auf dem dritten Platz folgt die Entspannung. Positiv fiel den Ärzten der relativ geringe Anteil von Rauchern unter den Consultants auf.

Die meisten Befragten suchen nach einfachen, wirksamen Maßnahmen, die sich in den Berufsalltag integrieren lassen. Um hier Anregungen zu geben, wurde im April dieses Jahres das erste eintägige "Gesundheitscoaching für Berater" veranstaltet. Allgemeiner Tenor der Teilnehmer: Die Trainer haben bewirkt, dass die Consultants künftig mehr auf ihre Gesundheit achten werden. Martin Wolff, Studienleiter von Capgemini, kommentiert das Ergebnis: "Grundsätzlich ist der Wille zum Gesundbleiben und Gesundwerden eine Holschuld des Mitarbeiters. Die einzige Möglichkeit, die der Arbeitgeber hat, ist die Bereitstellung von Gesundheitstrainings." Da das Interesse der Consultants an dem Thema groß ist, wird in der Vorstandsetage von Capgemini über weitere Aktionen nachgedacht. Die Unterstützung der Gesundheit soll durch virtuelle Angebote und Beratung über die Bühne gehen. Wolff: "Das wichtigste aber ist die soziale Einbindung. Im Alltag mit dem Partner joggen, ist als Motivation unschlagbar." (hk)