Apple-Event

Drei neue iPhones und die Apple Watch Series 4

13.09.2018
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.

Aber dann geht es in medias res, die jüngsten Innovationen will man zeigen. "Unsere Produkte waren schon immer sehr persönlich und das haben wir über die Jahre weiter entwickelt, über Mac, iPhone, iPad und Apple Watch", sogar zu einem unvergleichlichen Einkaufserlebnis in den Apple Stores, die mittlerweile über 500 Millionen Besucher im Jahr anziehen – also im Schnitt etwa eine Million pro Store. Einen anderen Meilenstein nennt Cook gleich noch zu Beginn: Apple habe nun mehr als zwei Milliarden iOS-Geräte verkauft.

Es geht heute aber konkret um zwei der persönlichsten Geräte, die Apple im Portfolio hat, das wussten wir ja schon zuvor und erhalten früh die Bestätigung, dass Mac und iPad heute außen vor stehen. Zunächst dreht sich alles um die Apple Watch, die die meistverkaufte Uhr der Welt sei. "Punkt!". Leider nennt Tim Cook immer noch keine konkreten Zahlen, aber COO Jeff Williams darf das neue Modell vorführen.

Neues Modell setzt noch mehr auf Gesundheit – größeres Display mit mehr Platz, EKG und Herzrhythmus

"Die Apple Watch ist zu einem intelligenten Wächter für ihre Gesundheit geworden," lobt der Chief Operating Officer und lässt einen Werbefilm abspielen. Ja, sie sieht in etwa so aus wie auf den geleakten Bildern. Bei der eSIM-Variante ist auf der digitalen Krone der rote Punkt zu einem Kreis geworden. Das ist aber nicht der wesentliche, ähh, Punkt: Die Apple Watch Series 4 habe man komplett neu überdacht: "Sie ist einfach wunderschön". Der Bildschirm ist um 30 Prozent größer geworden, man könne so mehr in Maps, Photos, Kalender und allen anderen Apps sehen, neue Komplikationen zeigen mehr Details.

Ein neues Zifferblatt bringt bis zu acht Komplikationen, auf einem Watch-Face kann man auch Kontakte hinterlegen, Zeitzonen oder – was im genannten Bild zu sehen war – die Watch zu einer "ultimativen Fitness-Uhr" machen. Diverse Hersteller liefern neue Komplikationen mit nützlichen Informationen. Die App "Atmen" ist nun auch in vier Varianten als Zifferblatt zu haben. Effekt-Faces wie Feuer, Wasser und Dampf kommen auch hinzu, wenig nützlich, aber hübsch anzuschauen.

Die Rückseite ist aus schwarzer Keramik und Glas gefertigt, der Empfang soll sich damit verbessern. Zu diesem Zweck hat Apple auch Lautsprecher und Mikrofon verlegt. Der Prozessor S4 soll die doppelte Performance liefern, Beschleunigungsmesser und Gyroskop sollen Bewegungsdaten achtmal schneller erfassen. Das soll dabei helfen, Stürze zu erkennen, vom Rad, beim Laufen oder einfach nur von der Leiter. Die Apple Watch ruft dann bei Bedarf automatisch den Rettungsdienst. "Ein Feature, das man hoffentlich nie benötigt. Aber es ist beruhigend, wenn man weiß, dass es da ist." Die digitale Krone bietet nun auch haptisches Feedback.

Drei neue Features für das Herz

Nun meldet die Uhr auch, wenn der Puls zu niedrig ist, bisher war das nur bei Tachykardie der Fall. Die Algorithmen der Apple Watch können schon länger Vorhofflimmern erkennen, diese Funktion kommt nun auch in die Series 4, wenn der Rhythmus nicht mehr stimmt, meldet sich die Uhr. Das Top-Feature ist aber das EKG, das die Apple Watch nun erstellen kann, wenn man einen Finger der freien Hand auf die digitale Krone legt. Auch hier hält Apple schon länger die Patente, nun ist das also serienreif. Die Daten bereitet die Uhr auch gleich für den Arzt auf.