Drei Mythen von der Globalisierung im IT-Servicemarkt

25.10.2006

Der dritte Mythos handelt von Deutschland als reinem Importland von IT-Diensten. Hohe Löhne, schlechte Ausbildung und veraltete Infrastruktur könnten keine Basis für den Export von Services sein, heißt es allenthalben.

Tatsächlich ist jedoch die Zahlungsbilanz Deutschlands bei den IT-Dienstleistungen nahezu ausgeglichen, rechnet Berlecon vor. Gegenüber Asien zeigte sich 2004 sogar ein deutlicher Exportüberschuss. "Deutliche Defizite, also ein Importüberschuss, gibt es - der Niedriglohndebatte zum Trotz - eher gegenüber Hochlohnländern wie Großbritannien, den USA und Irland", erklärt Stiehler.

Allerdings räumt der Marktbeobachter ein, dass auch die zu Rate gezogenen Statistiken einem kritischen Blick standhalten müssen. Die internationalen Daten stammen aus dem 2004 und erfassen nur Zahlungen über 12.500 Euro. Sie spiegeln also weder den aktuellsten noch den vollständigen Stand der internationalen Handelsaktivitäten dar. Um einen etwas deutlicheren Blick auf die Offshoring-Aktivitäten deutscher IT-Dienstleister zu gewinnen, veranstaltet Interdig am 10. November 2006 in Mannheim einen Workshop zum Thema. (jha)