Transputer hat offensichtlich ausgedient

Drei europäische Hersteller planen Supercomputer auf Sparc/Intel-Basis

28.02.1992

PARIS (cw) - Drei europäische Hersteller von Parallelsystemen wollen zusammen einen massiv-parallelen Supercomputer bauen, der auf den Prozessorarchitekturen Sparc und Intel 860 basieren soll.

Die beiden britischen Hersteller Meiko und Parsys sowie das französische Unternehmen Telmat kooperieren bereits seit einigen Jahren in Sachen Parallelarchitektur. Bisher diente allen dreien der britische Transputer als Prozessorbasis.

Beim neuen Superrechnerprojekt mit dem Namen "Concerto" findet diese Technologie zur großen Überraschung von Branchenbeobachtern keine Verwendung mehr. Statt dessen werden Sparc-Chips für das Betriebssystem-Management eingesetzt, zwei bis 76 Intel-860-Chips sollen für die Rechenarbeit sorgen. Immerhin: Einige Transputer kommen als Kommunikationsprozessoren zwischen den Rechnerknoten doch noch zum Einsatz.

Vorstellung im nächsten Jahr

Den Ansatz, Sparc und den 860-Chip von Intel zu kombinieren, hatte bereits das US-Unternehmen FPS Computing gewagt, das kürzlich von Cray Research übernommen wurde. Cray Research will in Zukunft auf Basis dieser Technologie eine Reihe Sparc-Superserver entwickeln.

Das Concerto-System wird bei Meiko gebaut, jeder der drei Partner will es danach vermarkten und unterstützen. Bereits im nächsten Jahr rechnen die drei Unternehmen damit, einen weiteren massiv-parallelen Superrechner vorzustellen, der eine Leistung von bis zu 1 Tflops bieten soll.

Welche Prozessorarchitektur die Basis dieser Rechner darstellen soll, steht noch nicht fest. Klar ist nur, daß es kein Transputer sein wird.

Demgegenüber setzt der deutsche Supercomputer-Hersteller Parsytec weiterhin auf den neuesten Transputer vom Typ T9000 bei der Entwicklung seines Tflops-Systems.