Drei Anbieter im Rennen: Heißer Wettbewerb um Telefonmarkt

02.05.1980

HANNOVER/BERLIN (vwd) - Der Wettbewerb um den zukunftsträchtigen Markt der Telefonvermittlungssysteme bei der Deutschen Bundespost läuft. Nachdem die ursprünglich geplante Einführung des elektronisch gesteuerten Wählsystems (EWS) gestoppt wurde, sind nur drei Anbieter im "Wettbewerbsverfahren" bis zum Sommer 1982 zu einer Präsentation von digitalen Vermittlungsstellen (EWSD) aufgefordert.

Ziel der Post ist es - wie Hans-Peter Friedrichsen, Vorstandsmitglied der Deutschen Telefonwerke und Kabelindustrie AG (DeTeWe), Berlin, in einem Gespräch auf der Hannover-Messe erklärte - ab 1983 beginnend und ab 1985 voll in Serie - "international erprobte" Systeme für Fernvermittlung auf Basis digitaler Bausteine einzuführen. Der Test dafür müsse bis Ende 1981 abgeschlossen sein. Wettbewerber sind Siemens in Zusammenarbeit mit DeTeWe und Telephonbau und Normalzeit, die ITT-Tochter Standard Elektrik Lorenz AG (Stuttgart) sowie die Philips-Tochter Tekade (Nürnberg).

An der Belieferung der Post werden nach der Entscheidung über das System aber auch andere als die entwickelnden Unternehmen und Gruppen mit Lizenzproduktionen beteiligt. Friedrichsen machte deutlich, daß weniger die Entwicklung der Hardware, als die der Software, die die Unternehmen mitliefern müssen, Zeit brauche. Im Netztest sind seinen Angaben zufolge digitale Vermittlungsstellen bereits in Kanada, den USA und Schweden, auch Frankreich und Japan hätten Systeme entwickelt.