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DRAM-Preise bleiben hoch

21.04.2004

Die Preise für Speichermodule sind in den letzten Monaten drastisch gestiegen und werden aller Voraussicht nach in diesem Jahr auf hohem Niveau bleiben. Am asiatischen Spot-Markt kostete gestern ein DRAM-Modul mit 256 MB Kapazität und 266 Megahertz Double Data Rate (DDR) rund 39,50 Dollar. Zum Vergleich: Am ersten Januar wurden die gleichen Speicher noch für 28,25 Dollar gehandelt und am 1. April vergangenen Jahres waren es nur 25 Dollar. Was die weitere Preisentwicklung anbetrifft, glauben Analysten zwar, dass sich im nächsten Monat eine Beruhigung des derzeit "überhitzten" Marktes einstellen wird, die Erholung soll aber nur von kurzer Dauer sein. So prognostiziert IDC, dass das DRAM-Angebot im vierten Quartal etwa vier bis fünf Prozent unter der Nachfrage liegen wird, weil die Hersteller ihre Produktionskapazitäten zum Teil auf die Fertigung anderer Speichertypen verlagern.

Ziel der Branche ist es, mit anderen Produkten wieder Gewinn zu erzielen, da Memory-Chips in den letzten Jahren of zum Selbstkostenpreis oder gar darunter vertrieben wurden. "Man kann davon ausgehen", so Gartner-Analyst Andrew Norwood, "dass in den vergangenen zwei Jahren mit jedem verkauften PC DRAM im Wert von rund 30 Dollar verschenkt wurde." Die Konsequenz dieser Entwicklung liegt auf der Hand: Entweder werden PC-Hersteller die durchschnittliche Speicherausstattung ihrer Geräte verringern oder den Preis der Rechner entsprechend hochschrauben. Ob beziehungsweise wann dies der Fall sein wird, ist noch nicht sicher. Beim weltweit größten DRAM-Produzenten Samsung Electronics etwa nimmt man an, dass 42 Dollar für ein 256-MB-Modul eine Schmerzgrenze darstellen könnten. (ue)