Disaster-Recovery-as-a-Service

DRaaS – nicht nur eine Nischenlösung für den Mittelstand

21.04.2017
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Seit 2011 ist Matthias Frühauf als Presales Manager bei Veeam Software für die Region Central Europe verantwortlich. Gleichzeitig ist er für das Management und den Ausbau der Presales Organisation in CEMEA (D-A-CH, Eastern Europe & Russia) zuständig.

DRaaS als Self-Service für Endnutzer spart Zeit und Geld

Die klassischen Aufgabenprofile unterschiedlicher IT-Administrator-Rollen sind längst aufgehoben. Vor diesem Hintergrund ist Bedienerfreundlichkeit keine Phrase, sondern unbedingte Voraussetzung jeder Software-Implementierung. DRaaS bildet hier keine Ausnahme. Da viele IT-Abteilungen bereits heute mit der Vielzahl an Aufgaben jonglieren, sind einfache Konfiguration und Betrieb von DRaaS-Lösungen weitere Vorteile, reduzieren sie doch die Notwendigkeit von zusätzlichen Investitionen in Hardware, Software oder Personal. Darüber hinaus bieten DRaaS-Lösungen mit Self-Service-Portalen für Endanwender eine Data Governance, die verständlich und einfach zu verwalten ist.

Nicht zuletzt spricht auch der Preis für ein DRaaS-Modell. Der Preisvorteil von cloudbasierten DRaaS-Lösungen ergibt sich vor allem aus der Verteilung der Kosten für die DR-Infrastruktur auf viele verschiedene Unternehmen.

Regelmäßige DR-Tests in der “Sandbox”

Traditionelle DR-Dienstleister bieten typischerweise einen oder mehrere DR-Tests pro Jahr, die im jeweiligen Disaster Recovery Center durchgeführt werden, auch wenn sie üblicherweise über einen Fernzugang getätigt werden können.

Das Konzept jährlicher Tests ist der einzig wirksame Weg, um sicherzustellen, dass die DR-Pläne und die Wiederherstellungs-Infrastruktur die Anforderungen des Unternehmens im Fall einer echten Störung erfüllen. Doch diese physischen DR-Tests sind extrem teuer in Bezug auf die Gebühren, um für den Test Zugang zum DR-Rechenzentrum zu erhalten. Darüber hinaus erfordern solche Tests einen hohen Zeit- und Personalaufwand.

Viele Anbieter von DRaaS-Lösungen bieten daher alternative Optionen an, um die Einsatzbereitschaft von DR zu testen: virtuelle Wiederherstellungstests. Abhängig von den Diensten, die der jeweilige DRaaS-Anbieter anbietet, können sowohl Teile als auch die gesamte zu schützende Infrastruktur in einer isolierten Sandbox-Umgebung wiederhergestellt werden. Sobald die Wiederherstellung in die Sandbox läuft, können Unternehmen testen, ob der Wiederherstellungsprozess wie erwartet funktioniert.

Dabei können durch Mitarbeiter durchgeführte Wiederherstellungsprozesse gleichzeitig als Teil des virtuellen DR-Tests ablaufen, um beispielsweise zu prüfen, ob sich Nutzer weiterhin einloggen können, die Anwendungen wie erwartet wieder verfügbar sind und die wiederhergestellte Umgebung die im DR-Plan festgesetzten Ziele erfüllt. In einem Sandbox-Wiederherstellungsszenario können Unternehmen sogar ihre Netzwerkkonfiguration der Produktion mit echten IP-Adressen und Konfigurationen aller Server und Netzwerkdienste nutzen.

Für Anwendungs- oder Rechenzentrums-basiertes DRaaS sind eine Wiederherstellung sowie Tests der jeweiligen Anwendungen und Datenbanken genau wie bei einem echten Zwischenfall möglich.

Genau wie Backups ohne verifizierten Wiederherstellungsprozess wertlos sind, ist der DR-Prozess nur so gut wie die Ergebnisse aus den DR-Tests. Doch schon einen DR-Test aufzusetzen, kann einen IT-Administrator viel Zeit und Geld kosten. Deshalb sollte die einfache Handhabung von DR-Tests auch ein wichtiges Kriterium für den DR-Planungsprozess und die Evaluierung der DRaaS-Kriterien sein. Mittlerweile bieten viele Lösungen bereits automatisierte Testläufe, bei denen der IT-Administrator keine langwierigen Set-ups durchlaufen muss. Stattdessen können die Tests einmal aufgesetzt und dann regelmäßig durchgeführt werden.

Wer diese Punkte beachtet, kann von den Vorteilen moderner DRaaS-Lösungen profitieren - egal, ob kleines, mittleres oder großes Unternehmen. (haf)