Erweiterungskarte mit Lizenzhürden

DOS-PCs mit Hydraboard verarbeiten alle Mac-Applikationen für 1000 Dollar

06.09.1991

SAN JOSÉ (CW) - Die Hydra Systems Inc. hofft auf gute Geschäfte, seit eine Zusammenarbeit zwischen der IBM und Apple in Sichtweite rückt: Mit ihrer PC-Erweiterungskarte "Andor One" und der zugehörigen Software können Anwender mit DOS-PCs sowohl Macintosh- als auch DOS-Anwendungen verarbeiten.

Gedacht als Alternative zu Windows 3.0, kommt die Karte für alle PCs vom XT bis zum 486-Rechner in Frage. Die Sache hat aber einen Haken: Weder das MAC-ROM noch das Mac-Betriebssystem dürfen kopiert werden. Die Firma aus San José in Kalifornien meinte zu diesem grundlegenden Problem bei der Vorstellung ihres Produktes, man brauche zur Benutzung des Boards sowohl ein Mac-Plus-ROM als auch das Mac-Betriebssystem und die Finder-Software.

In den USA wird man gegebenenfalls über Mail-Order-Companies fündig. Alte Mac-Plus-ROMs vertreibt angeblich auch Apple selbst. Hydra hofft möglicherweise, daß Apple Gefallen an den Kartentricks findet, denn das Andor-One-Board unterstützt nicht nur die DOS-Peripherie, sondern über die integrierte Appletalk-kompatible RS422-Schnittstelle auch viele Peripheriegeräte wie Laserdrucker, Festplatten und Scanner aus der Apple-Palette. Mithin könne dieses Geschäft über die knapp 1000 Dollar teure Hydra-Connection für Apple zusätzliche Gewinne abwerfen.