Dokumenten-Manager sind wieder optimistisch

20.09.2004
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
Besser als im Vorjahr ist die Fachmesse DMS-Expo gelaufen. Die Szene ist nach einer langen Durststrecke wieder guten Mutes. Der Trend zur Flurbereinigung in der Anbieterlandschaft ist jedoch ungebrochen.
Foto: Joachim Wendler
Foto: Joachim Wendler

Das Segment der Dokumenten-, Capture-, Content-, Informations-, Wissens-, Workflow- und Archivspezialisten hat wieder Tritt gefasst. Nach Jahren der Krise mehren sich die Zeichen dafür, dass es aufwärts geht – zwar nicht explosiv, dafür aber stabil. Petra Greiffenhagen, neue Chefin des Verbands Organisations- und Informationssysteme (VOI) schätzt, dass sich das Segment besser als die 2,5 Prozent Marktwachstum entwickelt, die der Bitkom-Verband für die gesamte deutsche ITK-Branche 2004 prognostiziert hat.

Keine einheitliche Branche

Trotz der guten Grundstimmung geht der Trend zur Konsolidierung in der Anbieterlandschaft unvermindert weiter. Das Reservoir an kleinen Firmen, auf deren Technologie (und Kunden) die einschlägigen IT-Konzerne ein Auge geworfen haben, scheint riesig zu sein: Wird ein Spezialist gekauft, treten in anderen Segmenten zwei neue Anbieter auf den Plan. Das macht es auch so schwer, im Gegensatz zu den ERP-Anbietern von einer einheitlichen DMS-Branche zu reden. Gerade in Deutschland ist die Szene zersplittert.

Dies kann ein Grund dafür sein, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen: "Hierzulande wird immer noch massiv an den Budgets gespart", berichtet Ulrich Kampffmeyer. Der Hamburger Unternehmensberater und Branchenexperte vermisst dabei "den großen Wurf" und die klare Aufstellung der Hersteller, etwa unter dem Schlagwort Enterprise-Content-Management (ECM). Doch selbst dieser Oberbegriff werde inzwischen durch andere Abkürzungen verwässert. "Ich finde es traurig", resümiert Kampffmeyer, "dass die Zerfledderung der Szene durch unterschiedliche Positionierungen und Akronyme die Verkäufe behindert, weil Anwender verunsichert werden."