Dokumentation auf europäisch

05.09.1975

ULM - Die Verständigung zwischen einem deutschen EDV-Mann und einem deutschen Dokumentator ist schwieriger als das Gespräch zwischen Dokumentaitionsfachleuten aus verschiedenen Staaten. Zu diesem Resultat kamen 17 Wissenschaftler aus EG-Ländern, die sich auf der Reisensburg bei Ulm zu einem internationalen Seminar über Datendokumentation trafen.

"Die Unterschiede in den einzelnen EG-Ländern sind geringer als wir ursprünglich angenommen hatten" resümierte der Leiter der Tagung, Dr. Wilhelm Gaus. Gaus ist Privatdozent und Leiter der Schule für medizinische Dokumentationsassistenten an der Universität Ulm.

Als typische gemeinsame Probleme nannte Gaus: Vertraulichkeit von Daten und Beachtung von Datenschutzgesetzen, Benutzerfreundlichkeit von Datenbanken, rationelle Datenerfassung und eindeutige Terminoiogie.

Die Proceedings der Reisensburger Tagung, auf der 14 Referate gehalten wurden, erscheinen Ende Oktober. Im Herbst werden noch zwei weitere Dokumentations-Seminare für kleine Kreise spezialisierter Wissenschaftler stattfinden: in Frankreich sollen mehrsprachige Thesauri (Schlagwortverzeichnisse), in Dänemark linguistische Aspekte der Dokumentation diskutiert werden. Für 1976 sind bei der EG-Kommission, die schon diese ersten Kontaktaufnahmen gefördert hat, weitere Mittel beantragt, um die Reihe europäischer Dokumentations-Tagungen fortzusetzen. -py