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DOJ: Wir lassen Microsoft ganz

06.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das klageführende US-Justizministerium hat am Donnerstagmorgen in Washington erklärt, es werde in der heißen Phase der Urteilsfindung im Kartellprozess gegen Microsoft auf eine Zerschlagung des Konzerns verzichten, wie sie Richter Jackson noch in erster Instanz verhängt hatte. Dies berichtet das "Wall Street Journal". Ferner, so das DOJ, werde man die Software-Bundling-Angelegenheiten (Internet Explorer und Windows) auf sich beruhen lassen, um die Sache im Interesse der Verbraucher möglichst schnell und sauber aus der Welt zu schaffen. Damit ist möglicherweise die Basis für eine außergerichtliche Beilegung des seit Jahren anhängigen Antitrust-Verfahrens geschaffen. Bis zum 14. September müssen beide Parteien der neuen Richterin Colleen Collar-Kotelly ihre Vorschläge für das weitere Procedere vorlegen. Am 21. findet dann eine Anhörung statt, in der über den Prozessverlauf entschieden werden soll.

In diesem Zusammenhang mag der ein oder andere vielleicht folgende Hintergrundinformation interessant finden: Die Microsoft GmbH, deutsche Niederlassung des Redmonder Softwarekonzerns, hat die Hunzinger PR GmbH, eine Tochter der am Neuen Markt notierten Hunzinger Information AG, mit ihrer strategischen PR und Politkommunikation beauftragt. Laut Hunzinger handelt es sich bei dem Etat um einen siebenstelligen D-Mark-Betrag.