CW: Wie wollen Sie das zuletzt enttäuschende Geschäft beschleunigen? Hoffen Sie vor allem auf bestehende Kunden, die auf D6 und neue Anwendungen setzen? Oder ist der Mittelstand für Sie interessant?

Lewis: Der ECM-Markt wächst wie verrückt und ist noch lange nicht gesättigt. Selbst IBM/Filenet und EMC Documentum haben nur einen Marktanteil von unter 20 Prozent (siehe auch "ECM-Branche gerät zwischen die Fronten"). Manche Unternehmen verwalten ihre Inhalte heute auf 20 verschiedenen ECM-Systemen. Dennoch glaube ich nicht, dass wir andere ECM-Lösungen einfach ablösen könnten. Wir wollen daher eigene und fremde Verzeichnisse (virtuell) über D6 föderieren helfen. Hierfür nutzen wir auch Technik vom Anbieter AskOnce, die eine föderierte Suche ermöglicht. Unsere größten Absatzchancen sehe ich kurzfristig darin, den TCM-Markt zu automatisieren. Ebenso werden Sicherheit und Compliance kurzfristig wichtige Umsatzgebiete sein, langfristig die Verwaltung von Rich Media. Den Mittelstand werden wir aggressiv, aber geordnet angehen (siehe auch die Mittelstandspläne der IBM). Wir müssen dazu die leichte Bedienbarkeit und Integration unserer Produkte weiter verbessern, um den Wunsch nach schlüsselfertigen Angeboten und Lösungen in diesem Segment nachkommen zu können. Auch bauen wir unsere Partnerschaften und unser OEM-Geschäft weiter aus.

CW: Mit welchen Umsätzen rechnen Sie. Wird Documentum eine wichtigere wirtschaftliche Rolle innerhalb von EMC spielen als bisher?

Lewis: Wir geben keinen Ausblick für einzelne Geschäftsbereiche. Grundsätzlich müssen wir aber mit weiterhin schwankenden Umsätzen rechnen, da Unternehmen sehr unterschiedlich in ECM-Technik investieren. Wir wollen den Umsatz aber in den kommenden Jahren erheblich steigern und Zuwachsraten erreichen, die über denen des Gesamtkonzerns liegen.