Südkoreaner weisen Zeitungsberichte zurück

Doch kein finanzielles Engagement von Intel bei Samsung

27.02.1998

Damit trat Samsung Berichten entgegen, die unter anderem in der britischen Finanzzeitung "Financial Times" nachzulesen waren. Danach habe es zwischen den beiden Firmen erste, wiewohl sehr kursorische Besprechungen über mögliche finanzielle Einlagen von Intel gegeben. Die Gespräche mit der Andy-Grove-Company seien die letzten in einer Reihe von Erörterungen mit potentiellen Interessenten gewesen.

Samsung versuche, so die "Financial Times" weiter, auf diese Weise Geldquellen zu erschließen, um solche Geschäftsfelder der Informationstechnologie (IT) zu fördern, die nichts mit dem Speicherchipsegment zu tun haben.

Bereits vergangenes Jahr hat Intel sich mit zehn Prozent an Samsungs Halbleiterfertigung in Austin, Texas, beteiligt. Mit diesem Schachzug wolle Intel die Versorgung mit Speicherchips auch für die Zukunft absichern. Da Intel einer der weltweit größten Lieferanten von komplett bestückten PC-Systemplatinen ist, macht diese Überlegung durchaus Sinn.

Wie das "Wall Street Journal" allerdings jetzt schreibt, hat Samsung Gespräche über eine finanzielle Beteiligung von Intel abgestritten.

Ein solches Engagement wäre auch interessant im Zusammenhang mit der Tatsache, daß Samsung eine weitreichende Technologie- und Lizenzvereinbarung mit der Digital Equipment Corp. (DEC) unterhält. Danach haben die Südkoreaner das Recht, DECs Alpha-RISC-Prozessoren nicht nur nach den Vorgaben von DEC selbst zu bauen. Vielmehr darf Samsung auch abgewandelte Alpha-Prozessor-Designs entwickeln und vermarkten. Intel andererseits wartet nur noch auf die Zustimmung der US-Kartellbehörde, DECs Alpha-Prozessor-Fertigung in Hudson, Massachusetts, zu kaufen. An der Börse von Seoul hatte es in den vergangenen Wochen mehrfach Gerüchte gegeben über Samsungs Suche nach potenten Geldgebern. Das südkoreanische Unternehmen mit Aktivitäten unter anderem im Auto- und Schiffbau sowie im Halbleiter- und Prozessorgeschäft habe hierzu unter anderem mit den Autoherstellern Ford und Volvo Kontakt aufgenommen.