MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sobald Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt das Versandhandelsverbot aufhebt und falls vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) ein positives Urteil für die Web-Apotheke DocMorris im Streit mit den deutschen Apotheken zustande kommen sollte, will die Netzapotheke nach diesem Sommer nach Deutschland ziehen. Firmenchef Ralf Däinghaus erwarte für sein Unternehmen einen weiteren Auftrieb und für den Medikamentenversandhandel in Deutschland einen Marktanteil von acht Prozent, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Ein Verbot des Versandes von apothekenpflichtigen Arzneimitteln auf nationaler Ebene stehe dem freien Warenverkehrshandel im Wege, erklärte kürzlich EuGH-Generalanwältin Christine Stix-Hackel. Ministerin Schmidt wolle den verstimmten Apothekern - diese befürchten durch DocMorris und andere Versender Umsatzeinbußen - entgegenkommen, beispielsweise indem die Beratung beim Medikamentenverkauf besser bezahlt würde, hieß es weiter. (es)