Lucent, Infonet und Altiga Networks preschen vor

Diverse Unternehmen erweitern und optimieren ihre VPN-Produkte

04.02.2000
MÜNCHEN (CW) - Mehrere internationale Firmen möbeln ihre Produktreihen für Virtual Private Networks (VPNs) auf: Lucent strebt eine Vereinheitlichung an, Infonet erweitert seinen IP-Backbone, und Altiga stellt Konzentratoren vor, die den Windows-2000-VPN-Client unterstützen.

Eine Vereinheitlichung der VPN-Produktpalette steht bei Lucent auf dem Programm. Beispielsweise integriert der Hersteller seine VPN-Gateways mit Geräten, die aus den Akquisitionen von Ascend und Xedia stammen. Die neue Produktreihe "Secure VPN" umfasst Gateways, Router, sichere Client-Software und zentrale Policy-Management-Systeme.

Bisher existierten insbesondere verschiedene Management-Produkte, und die Clients waren spezifisch für jedes Gateway und jeden Router. Bis Mitte des Jahres beabsichtigt Lucent, den "Lucent Security Management Server" und das Policy-Management-System "QVPN" (früher von Xedia) in ein einziges Produkt zu überführen.

Regeln für gesamtes VPN definieren

Mit dieser Kombination könnten Benutzer Regeln für das gesamte VPN definieren und diese auf jedes einzelne VPN-Gerät replizieren. Nach Ansicht der Yankee Group wäre das ein revolutionärer Fortschritt, da bisher Policy-Änderungen meist auf jedem Gerät einzeln mittels oft kryptischer Kommandos vorgenommen werden mussten. Des Weiteren arbeitet Lucent an einem Ipsec-Client, den mobile Arbeitnehmer auch auf ihrem Laptop installieren können, ganz egal, welches VPN-Gerät sie für den Zugang zum Firmennetz benutzen.

Eine Erweiterung ihres globalen IP-Backbones fasst die Infonet Network Services GmbH ins Auge, so dass der "Global IP Virtual Network Service" des Unternehmens dann über das Internet eingesetzt werden kann. Das Unternehmen arbeitet dazu mit Cisco zusammen, das Router für den IP-Backbone zur Verfügung stellt. Der neue Global IP VPN Service nutzt beispielsweise die Gigabit Switch Router (GSR) der Serie "12000" von Cisco im Backbone, für den Übergang nach draußen einen Mix aus Routern der Serien "7500" und "7200" sowie Router der Serien "2500", "2600" und "3600" in den Kundenstandorten. Die Einführung des Dienstes beginnt im ersten Quartal 2000 und wird zunächst 21 Länder umfassen. Bis Ende 2001 soll er über 87 Points of Presence (POPs) auf 61 Länder ausgedehnt werden.

Auch Altiga Networks erweitert eine Produktlinie von VPN-Konzentratoren. Die Geräte "C15", "C30" und "C60" sind mit einer neuen Software ausgestattet, die Windows-2000-VPN-Clients und darüber hinaus digitale Zertifikate unterstützt. Ebenfalls neu ist das Feature Dynamic Endpoint Auto Discovery. Diese Funktion verbindet beispielsweise die Anwender zweier Niederlassungen sofort über das Internet miteinander und räumt ihnen uneingeschränkten Zugriff auf das jeweils andere Netz ein. Da jeder Windows-2000-Client eine VPN-Client-Software enthalten wird, wird sich das Management von Fernzugriffs-VPNs laut Altiga vereinfachen. Die Produktlinie soll zu digitalen Zertifikaten und Lösungen von Firmen wie Microsoft, GTE Cybertrust, Entrust und Baltimore kompatibel sein. Das Einstiegsmodell C15 unterstützt 100 Anwender mit 4 Mbit/s Durchsatz und kostet 9200 Dollar, das mittlere Modell C30 1500 Anwender mit 50 Mbit/s für gut 20000 Dollar und das Spitzenmodell C60 5000 Anwender mit 100 Mbit/s Durchsatz für 34500 Dollar.