Schwarze Zahlen ab dem kommenden Geschäftsjahr in Aussicht gestellt

Ditec sieht nach schwierigem Start das Gröbste hinter sich

14.03.1997

"Wir können auf das, was bisher geleistet wurde, stolz sein", gab der Vorstandsvorsitzende der Ditec, Hans-Christoph Wolf, anläßlich der Halbjahrespressekonferenz des Unternehmens in München zu Protokoll. Die Ditec-Gruppe besteht heute aus dem Systemhaus mit rund 680 Mitarbeitern (640 davon halten Anteile am Unternehmen) und mehreren Firmenbeteiligungen. Vor allem das Systemhaus konnte nach Angaben Wolfs seit seiner Gründung eine rasante positive Entwicklung verzeichnen. Der Ditec-Chef bezog sich dabei auf Ergebnisse einschlägiger Marktforschungsfirmen, wonach die ehemaligen Newcomer - bezogen auf den Umsatz - bereits Rang sieben innerhalb der deutschen Softwarebranche einnehmen.

Wolf bezifferte den Umsatz des in die Bereiche Mittelstand, Systemintegration & Projekte sowie Service und Schulung gegliederten Systemhauses im vergangenen Geschäftsjahr 1995/96 auf rund 180 Millionen Mark. Zu den Aussichten für das laufende Geschäftsjahr wollte der Ditec-Chef jedoch weder eine konkrete Umsatz- noch Ertragsprognose abgeben. Man habe allerdings im ersten Quartal des laufenden Fiskaljahres 1996/97 (Ende 31. Dezember 1997) operativ erstmals schwarze Zahlen geschrieben. Für das Geschäftsjahr insgesamt rechne man daher mit einem "rosa gefärbten Ergebnis". Spätestens im am 1. Juli 1997 beginnenden Geschäftsjahr 1997/98 müßte sich der positive Trend in anhaltend schwarzen Zahlen manifestieren, hoffen die Ditec-Verantwortlichen.

Die ersten Jahre des Unternehmens waren, wie Wolf und dessen erst vor einem Vierteljahr von DEC zur Ditec gekommener Vorstandskollege Wolfgang Stübich noch einmal betonten, alles andere als einfach. Mit einem von Digital stammenden Startkapital in Höhe von 124,7 Millionen Mark habe man sich angesichts der notwendigen Konsolidierung geraume Zeit "am Rande eines Konkurses bewegt". Dies um so mehr, als man zu Beginn Altlasten in Form nicht mehr verkäuflicher Produkte und Verluste bei den übernommenen Geschäftsbereichen (Kienzle) in Höhe von rund 60 Millionen Mark habe auffangen müssen.

In puncto Unternehmensausrichtung sieht sich die Ditec Stübich zufolge heute im wesentlichen als High-end-Systemintegrator, verbunden mit einer weitgehenden Produktneutralität. Prinzipiell bleibe es, so Stübich, bei der Fokussierung des Unternehmens auf den Mittelstand und dem Angebot einer umfassenden, herstellerübergreifenden Servicepalette in den Bereichen Bürokommunikation, Datenbanken, Netzwerke, Betriebssysteme und Hardware-Plattformen. Die spezielle Strategie der Ditec soll allerdings in Zukunft vor allem auch darin bestehen, durch Kooperationen mit zum Teil auch kleineren Software-Entwicklungshäusern diesen eine Wertschöpfungskette vom Vermarkten des Produkts beim Kunden bis hin zu Service und Schulungen flächendeckend in Deutschland anzubieten.