Dirk Ostermann, Deutsche Steinkohle AG: Direkter Draht nach oben

29.11.2007
Von Stefan Überhorst
Bei der Deutschen Steinkohle AG richtet Dirk Ostermann durchgängige Betriebsabläufe für eine integrierte IT- und Kommunikations-Infrastruktur über und unter Tage ein.

Wer glaubt, dass man moderne IT-Technik "einfach so" im Bergbau installieren kann, hat sich gründlich geirrt. Extrem strenge behördliche Auflagen für den Untertagebetrieb erfordern besonders für elektrische und elektronische Geräte in Sachen Sicherheit und Explosionsschutz eine Reihe technischer Änderungen inklusive Tests und Zulassungsverfahren. Dirk Ostermann, Zentralbereichsleiter IT-Strategie bei der Deutschen Steinkohle AG (DSK), hat sich im Rahmen des Projekts "IT Infrastruktur unter Tage/Mobile Kommunikation unter Tage" dieser Herausforderung gestellt. Ziel war es, mit einer durchgängigen IT-Technik unterbrechungsfreie Betriebsabläufe im gesamten Unternehmen, also unter und über Tage, zu schaffen.

Dirk Ostermann auf einen Blick: Stationen, Projekte, Ansichten.
Dirk Ostermann auf einen Blick: Stationen, Projekte, Ansichten.

Neuentwicklungen beziehungsweise Anpassungen für den sich über mehrere 100 Kilometer erstreckenden Grubenbereich mussten an der gewünschten Glasfaserverkabelung samt den dazugehörigen Netzkomponenten vorgenommen werden, an den Endgeräten (PCs, Monitor, Tastatur und Maus) sowie im Bereich mobile Kommunikation an den verwendeten Access Points, Pocket-PCs und PDAs. Heute ist es möglich, von einem Unter-Tage-PC in das DSK-Intranet zu gelangen und dort alle Desktop-Arbeiten wie im Büro über Tage zu erledigen. Von Vorteil ist dies nicht nur für die Materialverfolgung, Logistik, Klimaüberwachung und Maschinendatenkontrolle. Heute ist es zum Beispiel auch möglich, sich im Fall einer Störung direkt mit den entsprechenden Zulieferfirmen in Verbindung zu setzen, um via Online-Zugriff auf das Dokumenten-Management-System Reparaturpläne auszutauschen (siehe auch "Mobility - von der Pflicht zur Kür").

Europaweite Forschung

Mittlerweile stehen den Bergmännern in acht DSK-Bergwerken rund 260 PCs, 500 PDAs und 200 Access Points zur Verfügung. Nun geht es unter anderem um eine höhere Reichweite der Access Points mittels Leaky-Line-Antennen. Diese Entwicklungsarbeiten übernimmt die DSK im Rahmen europaweiter Forschungprojekte, so etwa für Iamtech, wo es im Wesentlichen um die Verbesserung der mobilen Sprach-, Daten- und Videokommunikation geht.