IT in Versicherungen/Kommentar

Direktversicherer treiben den Fortschritt

09.12.1998

Die Liberalisierung der Versicherungsbranche hat deutlich zum Einsatz von mehr IT- Tools beigetragen. An erster Stelle standen zunächst einmal Notebooks für den Außendienst mit der entsprechenden Software-Unterstützung, dann fanden auch Data-Warehouse- und -Mining-Anwendungen immer mehr Freunde. Transparenz des Marktgeschehens über den angestammten Sektor hinaus war das erklärte Ziel all dieser Investitionen, denen in der Regel ein aufwendiges Re-Engineering vorausging. Auch mußten Fusionen verkraftet werden. Um in diesem Prozeß permanenter Anpassung bestehen zu können, war ein Höchstmaß an Flexibilität und Schnelligkeit der Produktentwicklung beziehungsweise -modifizierung notwendig. Die Branche als solche hat diesen Strukturwandel gut überstanden; Versicherungswerte haben an der Börse nach wie vor ein gutes Renommee.

Anders mag es im Einzelfall aussehen, denn auch die Kunden sind flexibler geworden. Die neue Angebotsvielfalt spiegelt sich nicht zuletzt in zahlreichen neuen Internet-Auftritten der Assekuranzen wieder, die ihren Kunden damit Vergleichsmöglichkeiten verschaffen. Die "Neutralität" mancher Agenten steht auf dem Prüfstand. Direktversicherer erkennen zusammen mit ihren Kunden die Chancen einer Win-win-Gemeinschaft, die Vermittler, Außendienstler und sonstige Broker außen vor läßt. Um in diesem als zukunftsträchtig angesehenen Sektor in vorderster Linie mithalten zu können, bedarf es besonderer Software, die schnell und kostensparend zu entwickeln ist, allen voran die vielzitierten Produktgeneratoren und Simulationsprogramme. Will man Insidern glauben, so haben die IT-Abteilungen hier noch Hausaufgaben zu machen. Wer in diesem Geschäft schläft, kann schon morgen von der Konkurrenz ausgebootet worden sein.