Dirk Ostermann | Deutsche Steinkohle

Direkter Draht nach oben

29.11.2007
Bei der Deutschen Steinkohle AG richtet Dirk Ostermann durchgängige Betriebsabläufe für eine integrierte IT- und Kommunikations-Infrastruktur über und unter Tage ein.

Wer glaubt, dass man moderne IT-Technik "einfach so" im Bergbau installieren kann, hat sich gründlich geirrt. Extrem strenge behördliche Auflagen für den Untertagebetrieb erfordern besonders für elektrische und elektronische Geräte in Sachen Sicherheit und Explosionsschutz eine Reihe technischer Änderungen inklusive Tests und Zulassungsverfahren. Dirk Ostermann, Zentralbereichsleiter IT-Strategie bei der Deutschen Steinkohle AG (DSK), hat sich im Rahmen des Projekts "IT-Infrastruktur unter Tage/Mobile Kommunikation unter Tage" dieser Herausforderung gestellt. Ziel war es, mit einer durchgängigen IT-Technik unterbrechungsfreie Betriebsabläufe im gesamten Unternehmen, also unter und über Tage, zu schaffen.

Steckbrief

Geburtsjahr1961.

Position Zentralbereichsleiter IT-Strategie

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Stationen Karriere bei der Deutschen Steinkohle vom Angestellten unter Tage bis zum CIO.

AusbildungDiplomingenieur Bergbau.

Ein CIO muss ... die Probleme der Fachabteilung begreif-bar ansprechen können.

Er liest ..."Die Korrekturen" von Jonathan Franzen.

Er wollte mal ...Sportlehrer werden.

Unternehmen

Branche Bergbau

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Mitarbeiterzahl 33 000.

IT des Unternehmens

Mitarbeiter 140.

IT-Budget 86 Millionen Euro.

OrganisationShared-Service-Organisation.

ProjektIT-Infrastruktur unter Tage/Mobile Kommunikation unter Tage.

ZielDie IT-Strategie muss technisch und organisatorisch den Wandelder Deutschen Steinkohle AG vom produzierenden zum über-wiegend verwaltenden Unternehmen unterstützen.

Neuentwicklungen beziehungsweise Anpassungen für den sich über mehrere 100 Kilometer erstreckenden Grubenbereich mussten an der gewünschten Glasfaserverkabelung samt den dazugehörigen Netzkomponenten vorgenommen werden, an den Endgeräten (PCs, Monitor, Tastatur und Maus) sowie im Bereich mobile Kommunikation an den verwendeten Access Points, Pocket-PCs und PDAs. Heute ist es möglich, von einem Unter-Tage-PC in das DSK-Intranet zu gelangen und dort alle Desktop-Arbeiten wie im Büro über Tage zu erledigen. Von Vorteil ist dies nicht nur für die Materialverfolgung, Logistik, Klimaüberwachung und Maschinendatenkontrolle. Heute ist es auch möglich, sich im Fall einer Störung direkt mit den entsprechenden Zulieferfirmen in Verbindung zu setzen, um zum Beispiel via Online-Zugriff auf das Dokumenten-Management-System Reparaturpläne auszutauschen.

Europaweite Forschung

Mittlerweile stehen den Bergmännern in acht DSK-Bergwerken rund 260 PCs, 500 PDAs und 200 Access Points zur Verfügung. Nun geht es unter anderem um eine höhere Reichweite der Access Points mittels Leaky-Line-Antennen. Diese Entwicklungarbeiten übernimmt die DSK im Rahmen europaweiter Forschungprojekte, so etwa für Iamtech.