Diplomkaufmann Einar Scholz Man sollte sich vor der Installation von Mixed Hardware die Mühe machen, die bisherige und zukünftige Unterstützung des Herstellers genau zu untersuchen. Man kann diese in drei wesentliche Gruppen einteilen: 1. Verkaufstechni

09.01.1976

Diplomkaufmann Einar Scholz

Man sollte sich vor der Installation von Mixed Hardware die Mühe machen, die bisherige und zukünftige Unterstützung des Herstellers genau zu untersuchen. Man kann diese in drei wesentliche Gruppen einteilen:

1. Verkaufstechnische Unterstützung im Sinne von Projekt-Unterstützung

Eines des wesentlichen Ziele der Installation von Mixed Hardware ist die Realisierung von Kostenvorteilen für den EDV-Benutzer. Einerseits können diese Vorteile für den EDV-Benutzer darin liegen, daß er weniger Geld für Hardware ausgibt, andererseits kann er auch für höhere Hardwarekosten ein Äquivalent durch gute Unterstützung erhalten. Es kommt also sehr stark darauf an, festzustellen, welche Unterstützung seitens des EDV-Herstellers geboten wird und welche Vorteile bei der Installation von Mixed Hardware wegfallen werden. Je kleiner und unbedeutender die Unterstützung des EDV-Herstellers ist, um so größer wird im allgemeinen die Bereitschaft des EDV- Benutzers sein, Mixed Hardware zu installieren. Es ist durchaus möglich, daß ein EDV-Benutzer vom Hersteller eine umfangreiche Unterstützung für die Realisierung anspruchsvoller EDV-Anwendungen erhält, die kostenmäßig durchaus ein Äquivalent für Mixed-Hardware-Einsparungen darstellen. Man sollte die Unterstützungsleistungen seines EDV-Herstellers mit den Sätzen entsprechender Berater bewerten und sich selbst eine Meinung darüber bilden. Es ist dem EDV-Hersteller nicht zu verdenken, wenn er bei umfangreicher Installation von Mixed Hardware diese Unterstützungsleistungen einstellt.

Es ist generell zu empfehlen, die Installation von Mixed Hardware vorher mit dem entsprechenden EDV-Hersteller abzusprechen. Dabei sollte man sich auf beiden Seiten sachlich verhalten. Es kann durchaus sein, daß der EDV-Hersteller anläßlich einer geplanten Mixed-Hardware-Installation eine Verbesserung seines Service vornimmt, was dann zu einem echten Äquivalent auf der Seite des Kunden führen kann.

2. Technischer Service

Es sollte unbedingt eine Analyse des technischen Service aus der Sicht des einzelnen Kunden durchgeführt werden. Dies tut man am besten anhand einer Systematik über Ausfallquotenaufschreibungen und Ausfallquotenstatistiken. Hier kommt es entscheidend darauf an, daß Reparaturen nachhaltig und schnell durchgeführt werden. Es nutzt dem EDV-Benutzer nichts, wenn die Techniker sehr schnell nach Ausfall irgendeiner Einheit beim Kunden zur Stelle sind, aber die Reparatur nicht durchführen können, weil ihnen die nötige Praxiserfahrung fehlt oder sonstwie der technische Außendienst schlecht organisiert ist. Jeder EDV-Leiter muß hier selbst seine Anforderungen an die Verfügbarkeit des EDV-Systems stellen. Je höher diese Ansprüche sind und je besser der bisherige technische Service des EDV-Herstellers funktioniert, um so weniger sollte der EDV-Leiter eine Mixed-Hardware-Installation forcieren. Wenn es etwa nach langer Arbeit gelungen ist, eine Konfiguration aus hardwaremäßiger Sicht zu stabilisieren, sollte man sehr vorsichtig mit der Installation von Mixed Hardware sein, um die gute Situation nicht mutwillig zu zerstören. Ein exzellent funktionierendes Rechenzentrum ist für ein Unternehmen extrem wichtig, so daß man den Gesichtspunkt der Verfügbarkeit entsprechend berücksichtigen sollte.

Generelle Empfehlung

Hersteller-Unterstützung oder Mixed Hardware?

3.Software-Fehlerdiagnose

Je größer und komplexer die Anwendungen des EDV-Benutzers sind, um so größer wird das Risiko von Zusammenbrüchen aus Softwaregründen. Umfangreiche TP- und Datenbankanwendungen sind nicht so stabil, wie man dies von herkömmlichen Batch-Anwendungen gewohnt ist. Wenn also ein System auf hohem Standard hinsichtlich Software betrieben wird, ist es für den EDV-Benutzer sehr wichtig, daß ein leistungsfähiger Service hinsichtlich der Fehlererkennungsmöglichkeiten gegeben ist. Zwar wird der technische Außendienst der EDV-Hersteller auch bei Mixed-Hardware-Installationen tätig, man versucht jedoch verständlicherweise zunächst einmal die Schuld auf den EDV-Benutzer oder den Mixed-Hardware-Hersteller abzuwälzen. Dies führt dann zu entsprechend nutzlosen Diskussionen, welche den EDV-Leiter in eine verzweifelte Situation bringen können. Allerdings darf man diesen Gesichtspunkt auch nicht überbewerten.

Generelle Empfehlung

Es ist generell zu empfehlen, die Installation von Mixed Hardware vorher mit dem entsprechenden EDV-Hersteller abzusprechen. Dabei sollte man sich auf beiden Seiten sachlich verhalten. Es kann durchaus sein, daß der EDV-Hersteller anläßlich einer geplanten Mixed-Hardware-Installation eine Verbesserung seines Service vornimmt, was dann zu einem echten Äquivalent auf der Seite des Kunden führen kann.