Bedarf für Ganzseitenbildschirme schlummert noch:

DIN-A4-Monitore kosten ihren Preis

15.05.1987

MÜNCHEN (CW) - Als Alternative zu den "kleinformatigen Luken" herkömmlicher PCs bietet die SES Electronics-GmbH, Nördlingen, jetzt Ganzseitenbildschirme für IBM PCs und Kompatible an. Lieferbar sind ein 15- und ein 16-Zoll-Gerät.

Der Primus I mit einem nicht entspiegelten Schirm stammt aus den USA und hat nach einigen Modifikationen das TÜV-Prüfsiegel erhalten. Der Primus II A wurde in Zusammenarbeit mit Beck & Hüngerle in Wetzlar entwickelt. Er ist mit einem entspiegelten Flachbildschirm ausgestattet (16 Zoll), allerdings vom TÜV und der Berufsgenossenschaft noch nicht abgesegnet.

Beiden gemeinsam ist die Bildwiederholrate von 60 Hertz, ein Bildspeicher mit einer Kapazität von 144 KB sowie eine Auflösung von 736 mal 1008 Punkten und der Druckeradapter LPT 1. Der Primus II A erlaubt die Darstellung von bis zu 72 Zeilen (Primus I: 66 Zeilen) schwarz auf weiß und ist dreh- und schwenkbar. Das Gehäuse ist aus Aluminium gefertigt, was die Abstrahlung verringern soll.

Getestet wurden die Produkte mit dem IBM PC, XTs und ATs - sowie dem /2-Modell 30-, für die /2-Modelle 50 bis 80 ist eine spezielle Adapterkarte erforderlich, an die sich das Unternehmen heranwagen will, wenn die Struktur des neuen IBM-Bus bekannt ist. Ferner sei Kompatibilität gewährleistet zu Mikros von Compaq, Commodore, HP, Tandon, Olivetti etc. Der Anwender muß sich dabei auf einen Bildschirm festlegen.

Die einsetzbare Standardsoftware reicht von Textverarbeitung (Euroscript, MS Word, PC-Text, etc.) und Tabellenkalkulation (Framework, Lotus, etc.) über CAD-Programme (Autocad, GEM, MS Windows) sowie Desktop-Publishing-Anwendungen (Page Maker, Ventura Publisher) bis hin zu Programmiersprachen und Datenbanksoftware. Des weiteren lasse sich eine Anzahl weiterer US-Software (unter anderem Datenbankmanagement-, Grafik-, CAD/CAM-, Kommunikations-, Mapping-, Educations-, Management- und Engineering-Applikationen) verwenden. Voraussetzung dafür ist ein Halo-Treiber. Das Feature Fenstertechnik kann SES noch nicht bieten; es ist ebenso in Vorbereitung wie betriebswirtschaftliche Standardsoftware.

Ab August soll es auch in kleineren Stückzahlen die 20-Zoll-Monitore Primus III A und IV A geben, von denen einer zirka 9500 Mark kosten wird. Die relativ hohen Preise für den Primus (6590 Mark) und den Primus II A (7500 Mark) begründen die Nördlinger mit der teils TÜV-geprüften Hardware, den organisatorischen Vorteilen der Ganzseitenverarbeitung sowie dem ergonomischen Komfort. Der Geschäftsführer rechnet für die nächsten zwölf Monate denn auch nur mit dem Verkauf von wenigen tausend Stück. Die Auslieferung an Endkunden erfolgt über Fachhändler.

Informationen: SES Electronics-GmbH, Oettinger Straße 6, 8860 Nördlingen, Telefon: 09081/8040.