AMD, Samsung und IBM sollen Alpha-CPUs produzieren

Digitals Abkommen mit Intel unter Auflagen genehmigt

15.05.1998

Bei der zukünftigen Compaq-Tochter Digital stieß die Entscheidung der FTC erwartungsgemäß auf große Zustimmung. "Nun gibt es hinsichtlich der Zukunft der Alpha-Technologie und ihrer langfristigen Verfügbarkeit keine offenen Fragen mehr", kommentierte Firmenchef Robert Palmer.

Die Tatsache, daß mit Intel ein potentieller Alpha-Konkurrent die Kontrolle über die Fertigung der 64-Bit-CPUs gewinnt, hatte bei Kartellwächtern und in der IT-Branche Befürchtungen bezüglich des Fortbestands der Architektur ausgelöst. Digital versuchte bereits im Januar, diese Bedenken durch eine Ausweitung des Alpha-Lizenzabkommens mit dem koreanischen Samsung-Konzern zu zerstreuen.

Die FTC verlangte nun aber noch weitergehende Schritte. In einer gemeinsamen Willenserklärung (Consent Order) einigte sich die Palmer-Company mit der Kartellbehörde darauf, daß die Alpha-Prozessoren außer von Intel noch von mindestens drei weiteren Unternehmen gefertigt werden sollen. Die US-Behörde nannte dabei neben Samsung auch Advanced Micro Devices (AMD) und IBM.

Mit AMD hat Digital unterdessen einen Vorvertrag geschlossen, der eine ähnliche Regelung wie mit Samsung vorsieht. Demzufolge ist AMD etwa berechtigt, eigene Alpha-Versionen mit unterschiedlichen Taktraten, Cache-Speichern oder auch Zusatzfunktionen herzustellen. Mit der IBM seien bislang lediglich Vorgespräche geführt worden, erklärte Herbert Wenk von der deutschen DEC-Tochter in München auf Nachfrage. Big Blue werde jedoch nicht wie im Fall Samsung die komplette Alpha-Technik in Lizenz nehmen sondern lediglich als Auftragsfertiger für Digital Equipment fungieren.