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Digitalnet verschiebt NYSE-Debut

07.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Digitalnet Holdings, IT-Dienstleister für US-Behörden, hat seinen für Donnerstag angesetzten Gang an die New York Stock Exchange (NYSE) wegen der schwierigen Marktbedingungen auf unbestimmte Zeit verschoben. Das in Herndon, Virginia, ansässige Unternehmen hatte geplant, über die begleitenden Banken Citigroup und Bank of America 6,25 Millionen Firmenanteile bei einem Preis von 14 bis 16 Dollar zu verkaufen. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet, war der anvisierte Verkaufspreis vor der Terminverschiebung etwas unter Druck geraten - wegen der Skepsis von Anlegern ein häufiges Phänomen bei IPOs (Initial Public Offering) in den vergangenen zwei Jahren.

Natürlich gibt es auch bei Digitalnet einen Haken: Der Dienstleister hat im vergangenen Jahr bei 33 Millionen Dollar Umsatz einen Verlust von zwei Millionen Dollar geschrieben und ist derzeit bemüht, die durch den Verlust zweier Großkunden entstandene Lücke zu schließen. Außerdem ist das im September 2001 gegründete Unternehmen im Vergleich zu früher bereits geschrumpft, eine Tatsache, die potenzielle Investoren bestimmt nicht verborgen blieb.

Hinter Digitalnet verbirgt sich im Grunde Getronics Government Solutions LLC. Das Startup hatte die Sparte des niederländischen IT-Serviceunternehmens im November vergangenen Jahres mit Hilfe einer Beteiligungsgesellschaft für 217 Millionen Dollar gekauft.

Nach der Absage von Digitalnet setzt die Wall Street ihre Hoffungen auf Ipayment Inc. aus Nashville, Tennesee, die IPO-Flaute in den USA nach zwei Monaten zu beenden. Der Anbieter von Kreditkarten-basierten Bezahldiensten für kleine bis mittlere Händler plant für Freitag den Gang an die US-Technologiebörse Nasdaq. (mb)