Internet als Job- und Wachstumsmotor

Digitalisierung schiebt die Wirtschaft an

11.04.2013
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Internet-basierende Geschäftsmodelle gedeihen

Der deutsche IT-Branchenverband Bitkom hat sich dem Thema in ähnlicher Weise gewidmet, hat den Blick dabei aber vor allem auf den Einfluss des Internets auf den Unternehmenserfolg gerichtet. Einer aktuellen Umfrage zufolge, die der Verband zusammen mit Google und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) betrieben hat, erwarten rund 60 Prozent der internetaffinen Unternehmen im Geschäftsjahr 2013 ein deutliches Umsatzwachstum. Unter den Unternehmen, für die das Internet eine untergeordnete Rolle spielt, waren es nur 46 Prozent (Industrie) beziehungsweise 38 Prozent (Dienstleister). Die Ergebnisse haben die Partner in der frei verfügbaren Studie "Wirtschaft digitalisiert" zusammengefasst.

Dienstleister expandieren ins Ausland

Die Servicebranche hat sich schon gut auf die Digitailsierung eingstellt. Für die meisten Unternehmen ist das Internet integraler Bestandteil ihres Geschäftsmodells.
Die Servicebranche hat sich schon gut auf die Digitailsierung eingstellt. Für die meisten Unternehmen ist das Internet integraler Bestandteil ihres Geschäftsmodells.
Foto: IW Consult

Die Erhebung zeigt zudem, wie tief das Netz bereits in die Geschäftstätigkeiten vorgedrungen ist. Für fast die Hälfte (49 Prozent) der in Deutschland Beschäftigten und erwirtschafteten Umsätze spielt das Internet ein zentrale Rolle, im Dienstleistungssektor beläuft sich die Quote sogar auf 53 Prozent. Für letztere Branche sind digital basierende Geschäfte besonders attraktiv, weil sie den Export erleichtern. Das belegen die Geschäftszahlen, wonach internetaffine Dienstleister durchschnittlich zehn Prozent ihrer Einnahmen im Ausland erzielen. Sie nehmen damit doppelt so viel Geld außerhalb des Heimatlandes ein wie Service-Unternehmen ohne digitales Geschäftsmodell. "Dieses Verhältnis wird sich künftig weiter verschieben. Über die Hälfte der internetaffinen Dienstleister erwarten 2013 eine Steigerung ihrer Auslandsumsätze", sagte René Arnold, Projektleiter beim IW Köln.

Industrie 4.0 wird wichtig und ist dürftig

Die Industriebranche zeigt sich etwas zurückhaltender - noch: Das Internet wird künftig aber eine bedeutendere Rolle spielen. Der Sprung zur Industrie 4.0 steht bevor.
Die Industriebranche zeigt sich etwas zurückhaltender - noch: Das Internet wird künftig aber eine bedeutendere Rolle spielen. Der Sprung zur Industrie 4.0 steht bevor.
Foto: IW Consult

Für die deutschen Industrieunternehmen werden Digitalisierung und Internet ebenfalls wichtiger, was sich in dem derzeit viel diskutierten Trendthema "Industrie 4.0" wiederspiegelt. Unter dem Begriff versteht man die Steuerung von Entwicklung und Produktion über das Netz. "Der industrielle Sektor steht vor einem massiven Umbruch, die kommende industrielle Revolution wird durch Vernetzung und das Internet angetrieben", sagte Marco Junk von der Bitkom- Geschäftsleitung. Vier von fünf befragte Firmen erachten Industrie 4.0 ein wichtiges Geschäftsfeld, wenngleich bislang nur wenige Firmen entsprechende Konsequenzen gezogen haben, moniert der Bitkom.

Siehe auch: Industrie hinkt bei der Internet-Nutzung hinterher Di