Digitales Pseudonym bei Online-Wahlen

28.03.2002
Von Markus Ullmann

Markus Ullmann, Harald Kelter und Frank Koob* sind Mitarbeiter des Bundesamts für Informationssicherheit (BSI) in Bonn. Die Autoren geben in dem Artikel ihre Privatmeinung wieder.

Angeklickt

Drei Mitarbeiter des Bundesamts für Informationssicherheit (BSI) in Bonn hat die Diskussion über Nutzen und Sicherheit von Online-Wahlen nicht ruhen lassen. In einem fingierten Szenario für das Jahr 2010 stellen sie zum einen eine scheinbare "Problemlösung" für künftige Online-Wahlen vor, die allerdings ein Knacken der Verschlüsselung erlauben würde, zum anderen aber auch ein Verfahren, das unter Einsatz von digitalen Pseudonymen funktionieren könnte, so jedenfall die private Vision dieser Sicherheitsspezialisten (siehe Autorenzeile).

Ausblick

Die vorgeschlagene Lösung bietet die Möglichkeit, von einem beliebigen Wahllokal aus zu wählen, und es scheint, dass die fünf Wahlgrundsätze gewahrt bleiben können.

Natürlich liegt der Schluss nahe, diese Lösung auch beim Wählen vom heimischen PC aus einsetzen zu wollen. Leider ist dies so nicht möglich. Denn derjenige, der den Datenverkehr abhört und weiß, von wo die Nachricht kam, kennt das Votum, das von dem entsprechenden Rechner abgeschickt wurde. Damit kann er dann Rückschlüsse auf das Votum der Personen ziehen, die von diesem Rechner aus gewählt haben können.