Security in der Digitalisierung

Digitale Transformation - aber nur mit sicherer Cloud

Kommentar  24.05.2018
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Marc Wilczek ist Autor zahlreicher Beiträge rund um die Themen digitale Transformation, Cloud Computing, Big Data und Security. Aktuell ist er Geschäftsführer beim IT-Sicherheitsanbieter Link11. Neben Managementstationen im Deutsche Telekom Konzern und bei CompuGroup Medical, leitete er zuvor unter anderem als Managing Director das Asiengeschäft beim IT-Sicherheitsexperten Sophos.
Die Welt wird digital und Unternehmen folgen. Cloud Computing wird diese Reise beschleunigen - aber es muss sicher sein.

Die digitale Revolution kann brutal sein. Unternehmen, die nicht Schritt halten, laufen Gefahr durch einen ihrer technisch versierten Konkurrenten ersetzt zu werden. Um dem entgegenzuwirken und Wettbewerbsnachteile zu vermeiden, müssen Unternehmen ihre IT-Aktivitäten forcieren. Zudem müssen sie die richtigen Technologien finden und dafür sorgen, dass diese auch weiterhin sicher sind.

Security ist eines der Top-Themen in Verbindung mit der Digitalisierung - Tag und Nacht.
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Foto: Prazis Images - shutterstock.com

Die richtige Technologie ist die halbe Miete

Im Bestreben Kosten zu reduzieren und an Agilität zu gewinnen, versuchen viele Unternehmen sukzessive ihre gesamte IT-Umgebung in die Cloud zu verlagern. "CEOs sind hinsichtlich der Möglichkeiten der digitalen Transformation insgesamt positiv, haben aber berechtigte Bedenken, dass die vorhandene IT-Infrastruktur zu unflexibel oder unsicher ist, um das digitale Geschäft zu unterstützen", erklärt Bas Burger, CEO von Global Services bei British Telecommunications, in einem Interview.

Laut BTs "Leading from front"-Studie sind die wichtigsten Merkmale der IT-Infrastruktur im Bereich der digitalen Transformation "Sicherheit, Zuverlässigkeit, Integration und Kosteneffizienz".

Von den 400 befragten Führungskräften nennen 39 Prozent Sicherheitsfragen als Haupthindernis für die Bereitstellung der richtigen Infrastruktur im Rahmen der digitalen Transformation. Darüber hinaus stufen 64 Prozent der CEOs Sicherheit als "sehr wichtig" ein, wenn es darum geht, "ihren Organisationen zu helfen, ihr Ziel der digitalen Transformation zu erreichen".

Burger skizziert einen zweigleisigen Ansatz, um diese Herausforderung zu bewältigen. Er empfiehlt den Aufbau eines "flexibleren Netzwerks, der Einführung hybrider Netzwerke und virtueller Funktionen zur Erhöhung der Agilität und Reaktionsfähigkeit". Weiterhin rät er Organisationen „digitalen Unternehmern zu folgen und auf die gleichen agilen Infrastrukturmodell zu setzen. Das heißt, bewährte und sichere Cloud-basierte Dienste zu nutzen um neue digitale Dienste für Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner zu bauen und zu liefern."

Cloud Computing nicht nur für große Unternehmen

Dass Cloud Computing ausschließlich für Unternehmen bestimmter Größen oder Branchen geeignet sei, ist eine weit verbreitete Mär, die in diesem Zusammengang Erwähnung finden muss. Zum Glück, da immer mehr Unternehmen ihre Cloud-Reise beginnen, wird dieses Missverständnis mehr und mehr obsolet.

Es gibt jedoch immer noch eine Menge Verwirrung darüber, welche Art von Unternehmen von Cloud Computing profitieren kann. "Für jedes Business, das mit digitalen Newcomern aufwartet, muss Cloud Computing ein großer Teil der IT-Roadmap sein", erklärt Burger. "Niemand möchte der Erste sein - oder der Letzte - um etwas Neues auszuprobieren. Cloud-Dienste mit integrierten Sicherheitsmaßnahmen, die auf Pay-as-you-go-Basis verfügbar sind, lassen jedes Unternehmen mit seiner eigenen Geschwindigkeit Innovation vorantreiben. In zunehmendem Maße werden CIOs eine hybride Cloud-Strategie einführen, die private und öffentliche Cloud-Dienste in einer "Cloud of Clouds" zusammenführt."

Sicherheitsbedenken sind keine Barriere mehr

Angesichts der Tatsache, dass digitale Transformation auf lange Sicht unvermeidbar ist und Cloud Computing diesen Prozess erleichtern wird, müssen Organisationen Barrieren überwinden, die sie daran hindern, in die Cloud zu migrieren.

In der Vergangenheit zögerten Unternehmen aufgrund von Sicherheitsbedenken häufig, Cloud Computing zu implementieren. Zunehmend ist jedoch das Gegenteil der Fall: Immer mehr Unternehmen setzen mittlerweile aus Sicherheitsgründen gezielt auf Cloud-Lösungen. Die Cloud wird als stabiler und sicherer betrachtet und als Weg gesehen die eigene Cyber-Resilienz verbessern zu können.

Das größte Risiko: die fehlende Vorbereitung

Eine Dienstunterbrechung ist der schlimmste Albtraum eines jeden Geschäftsführers, besonders jetzt, wo sogar ein Teenager-Hacker im Keller einen Cyber-Angriff mit ein paar Mausklicks starten kann. In der Tat werden diese Arten von Angriffen auf dem Darknet zu einem erschwinglichen Preis angeboten, was es selbst Menschen ohne IT-Kenntnisse ermöglicht, die Websites und Dienste großer Unternehmen lahmzulegen.

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Diese ungeplanten Ausfälle können Organisationen laut dem Ponemon Institute-Bericht "Cost of Data Center Outages" im Schnitt bis zu 17.244 Dollar pro Minute kosten - in Einzelfällen sogar weit mehr. Dabei steckt das digitale Gechäft bei vielen Unternehmen heute noch in den Kinderschuhen. Mit dessen Zuwachs und zunehmender Abhängigkeit von der IT, ist es naheliegend, dass die Kosten im Schadensfall perspektivisch deutlich ansteigen werden. Neben offensichtlichen Implikationen wie verlorenen Umsatzerlösen oder IT-Wiederherstellungskosten gefährdet eine Dienstunterbrechung auch den Ruf eines Unternehmens, was mitunter zu erheblichen Markenschäden und Vertrauensverlusten führt. Daher sollten Organisationen danach streben, ein Höchstmaß an Verfügbarkeit zu erreichen. Jeder Entscheidungsträger muss seine Rolle und die Verhaltensregel im Ernstfall kennen und die richtigen Lösungen müssen implementiert werden, damit dieser erst gar nicht auftritt.

"Das größte Risiko besteht darin, unvorbereitet zu sein", sagt Burger. "Natürlich wird die digitale Transformation neue Risiken schaffen, aber sie können und sollten durch solide Strategien für das Risikomanagement des Unternehmens behoben werden. Es ist wichtig, verschiedene Was-wäre-wenn-Szenarien zu durchdenken." Die Bezahlung des Angreifers sollte niemals eine Option sein, da dies ein Anzeichen dafür ist, dass die Organisation anfällig ist und in dies dann der Regel zu wiederholten Angriffen führt. Die richtige Vorbereitung besteht aus gesicherten Daten und einer zuverlässigen Sicherheitslösung, die mit allen Arten von Cyber-Angriffen umgehen kann.

Cloud-basierte Security ist der Schlüssel

Marken aufzubauen dauert ewig, aber sie in den Grundfesten zu erschüttern geht über Nacht. Insbesondere im digitalen Zeitalter gehen Informationen viral und verbreiten sich in Windeseile. Da sich immer mehr Unternehmen auf ihre Cloud-Dienste verlassen, sollten sie sich mit Cloud-basierten Sicherheitslösungen ausstatten, die in der Lage sind Cyber-Bedrohung effektiv abzuwenden.

Lesetipp: Wie man digitales Vertrauen erlangt

Eine Konsequenz der digitalen Transformation ist, dass Kunden erwarten, dass Dienste rund um die Uhr verfügbar sind. Deshalb ist die Sicherung der Cloud - und damit des digitalen Geschäfts - unabdingbar. Vertrauen ist die Grundlage für jedwede Kundenbeziehung. Wird das Vertrauen einmal geschädigt, ist es mühsam, selbiges wiederherzustellen.

Daher ist es für Unternehmen unerlässlich, die richtigen Partner für die Sicherung ihrer IT-Infrastruktur auszuwählen. Hacker rüsten permanent auf und versuchen immer neue Wege zu finden, Unternehmen Schaden zuzufügen. Idealerweise sind die implementierten Schutz-Lösungen daher selbst größtenteils Cloud-basiert und nutzen künstliche Intelligenz, um dem Katz-und-Maus-Spiel wirksam entgegen zu treten. Letztendlich ist es das Ziel, die Cloud-Reise proaktiv zu planen und zu sichern, indem eine zuverlässige, umfassende und leistungsfähige Sicherheitsarchitektur eingesetzt wird. Unternehmen müssen auf den Ernstfall vorbereitet sein, während sie ihre digitale Transformation vorantreiben. Cloud-Technologien sind dabei unerlässlich - sowohl als Fundament um Innovation voranzutreiben, wie auch zur Stärkung der Cyber-Resillienz.