SOA Innovation Lab

Digital Navigator soll Ordnung in den Digitalisierungsprozess bringen

21.06.2016
Von 
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Der Digital Navigator strukturiert 60 digitale Fähigkeiten

Um besser erkennen zu können, welche Fähigkeiten - Enterprise-Architekten sprechen von "Digital Capabilities" - Unternehmen genau benötigen, um bestimmte Digitalisierungsschritte zu gehen, hat das SOA Innovation Lab gemeinsam mit der Unternehmensberatung Detecon einen Digital Navigator (PDF) entwickelt. Den Mitgliedern des SOA Innovation Labs steht er kostenfrei zur Verfügung. Das Tool nennt sechs Handlungsfelder, die in knapp 60 Digital Capabilities unterteilt sind:

  • Innovation & Transformation

  • Intelligent Business Network Management

  • Cyber Physical Systems

  • Risk & Trust

  • Digital Information Management

  • Digital Process Management

Diese Handlungsfelder sind den drei Anwendungszwecken ("Digital Dimensions") Customer & Partnering, Product and Services sowie Enterprise zugeordnet.

Welche Fähigkeiten Unternehmen im digitalen Business brauchen.
Welche Fähigkeiten Unternehmen im digitalen Business brauchen.
Foto: SOA Innovation Labs

"Mit dem Navigator bekommen Unternehmen ein Werkzeug an die Hand, mit dem sich eine Strategie zum Auf- oder Ausbau des digitalen Business entwickeln und steuern lässt", zeigt sich Schweichhart, der das Projekt innerhalb des SOA Innovation Lab geleitet hat, überzeugt . "Sie können erkennen, welche Fähigkeiten sie zusätzlich benötigen, welche sie bereits haben und ob sie die vorhandenen eventuell ausbauen müssen." Anwenden lasse sich der Navigator für alle Fragestellungen der Digitalisierung, zum Beispiel für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die Prozessoptimierung sowie für technische Innovationen.

Der Waschmaschinenhersteller, der seinen Reparatur-Prozess noch nicht digitalisiert hat, würde aufgrund einer eher lückenhaften Beschreibung des Problems den Kunden zu einem vereinbarten Termin aufsuchen, den Fehler finden und ihn im besten Fall beheben. Weil er aber im Vorfeld kaum Informationen zur Fehlerursache erhalten hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sein Servicefahrzeug nicht mit den nötigen Ersatzteilen bestückt ist und der Kunde ein zweites Mal aufgesucht werden muss. Das ist teuer und für beide Seiten unbefriedigend.

Besser wäre es, wenn ein Besuch ausreichen würde, um den Fehler zu beheben. Das würde aber voraussetzen, dass der Service-Point bereits weiß, wo das Problem liegt, damit der Servicetechniker bestmöglich instruiert und sein Fahrzeug mit den richtigen Ersatzteilen bestückt ist. Um diesen Prozess mit digitalen Mitteln zu verbessern, könnte der Hersteller auf das Handlungsfeld "Digital Information Management" des Digital Navigator zurückgreifen.

Die Bausteine der Digitalen Transformation
Die Bausteine der Digitalen Transformation
Foto: SOA Innovation Labs

Darin sind folgende Capabilities zusammengefasst:

  • Information Value Assessment - Bewertung der Signifikanz und Relevanz von Daten und Informationen

  • Information Sourcing - Identifikation und Kreieren von Daten- und Informationsquellen

  • Information Processing - Verarbeitung der Daten: Identifikation des Ursprungs, Integrieren (alte und neue, externe und interne Daten), Strukturieren, Konsolidieren und Transformieren der Daten

  • Analytics - Analyse der identifizierten, integrierten, strukturierten, konsolidierten und transformierten Daten, zu welchem Zweck sie genutzt werden können

  • Data Life Cycle Management - bildet die Grundlage skalierbarer datengetriebener Geschäftsmodelle, da sie darauf abzielt, digitale Daten zentral und einheitlich über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu verwalten und so stets ihre Aktualität zu gewährleisten.

  • Information Quality Management - Organisation der Daten hinsichtlich ihrer Qualität, Struktur und Readiness (Bereitstellung zum richtigen Zeitpunkt, in richtiger Qualität). Überwachung der Datenquellen, Datenströme sowie der Verarbeitung der Daten, um Ausfälle zu vermeiden.

  • Privacy Management - Organisation des Schutzes sensibler Daten und des Zugriffsmanagements, Beachten des Information Ownerships und der Digital Identity Issues.