CeBIT: Netgear CEO Patrick Lo im CW-Gespräch

Digital Living - neue Umsätze für Carrier?

04.03.2010

Eher als enttäuschend erleben viele CeBIT-Besucher die Sonderausstellung Digital Living. Ein Resümee, das Netgear CEO Patrick Lo nicht weiter verwundert, denn er sit davon überzeigt, dass das Thema erst in einem Jahr richtig fliegt und dann im Rahmen von Smart Grid. So arbeiten Lo zufolge alleine in Kalifornien derzeit fünf bis sechs Startups an dem Thema. "Hier ist es unmöglich neue Kraftwerke politisch durchzusetzen, so dass wir den erzeugten Strom effizienter per Smart Grid nutzen müssen", erklärt Lo. Für den Europäer hält der CEO noch eine Überraschung bereit: Er sieht das Thema Samrt Grid nicht , wie man vermuten könnte, primär bei den Energieerzeugern angesiedelt, sondern bei den Carriern. Der Manager begründet seine Einschätzung mit zwei Punkten: Zum einen würde Smart Grid den Netzbetriebern neue Umsatzquellen eröffnen, zum andern könnte das Thema im preissensitiven Breitbandmarkt zur Kundenbindung dienen.

Mit dem letztem Punkt zieht Lo auch vielen Optimisten den Zahn, die auf eine baldige Verabschiedung eines Standards für Smart Grids hofften, um so die Interoperabilität zwischen verschiedenen Geräten sicherzustellen. "Auf einen Standard müssen Sie noch 15 Jahren warten", lacht Lo.. Deshalb sieht der Manager hier die Carrier in der Pflicht, die die Integrationsarbeit übernehmen. Wäschetrockener

Ein Punkt, der ihm aber nicht weiter Kopfschmerzen bereitet, denn die Rolle Netgears sieht er bei der Inhouse-Vernetzung per WLAN und Gigabit-Technik. Ferner arbeite sein Unternehmen an einem Home-Gateway für das Smart-Grid. Des Weiteren ist eine Portallösung geplant, um so das eigene Smart-Grid dann per Smartphone oder einem anderen Web-fähigen Device zu steuern. Die Entwicklungsarbeit sollen dabei die Amerikaner übernehmen. Für die Zukunft plant Lo jedoch neben den USA und China noch ein Entwicklungszentrum in Europa anzusiedeln. Hier sollen dann Produkte wie ein möglicher 3G/4G-Inhouse-Repeater oder Femtocell ähnliche Lösungen entstehen. "Schließlich ist Europa in Sachen Mobile Broadband Know how noch immer führend", begründet Lo seine Entscheidung.