Verbesserungen bei Sicherheit und Verwaltung im Vordergrund

Digital fährt jetzt 23 Produkte für das Policenter-Programm ein

01.05.1992

MÜNCHEN (CW) - Die Digital Equipment Corporation hat in fast zwei Dutzend Punkten ihr "Policenter"-Angebot für unternehmensweite Netzwerk- und Systemverwaltung erweitert. Damit nimmt ein Konzept Gestalt an, das die Integration unterschiedlicher DV-Landschaften anstrebt.

Das Gesamtkonzept heißt bei DEC Enterprise Management Architecture (EMA), worunter das Unternehmen eine Architektur versteht, die Regeln und Schnittstellen für das unternehmensweite Zusammenspiel heterogener Systemumgebungen definiert. Die ersten EMA-konformen Produkte brachte das vor rund einem Jahr vorgestellte Policenter-Programm mit dem "DEC Management Control Center" (Decmcc).

Die Decmcc-Software gibt es in der Version 1.2 auch für Ultrix-Systeme. Jetzt lassen sich auch von einer solchen Workstation die Netzwerkkomponenten und alle an das Netz angeschlossenen Unix-Rechner von DEC und Sun hinsichtlich Systemkonfiguration, Leistungsüberwachung und Software-Installation verwalten. Von dieser zentralen "Verwaltungsstation" können auch Pathworks-PC-Netze gesteuert werden.

Die wichtigsten neuen Funktionen im Netzwerkbereich sind die automatische Erfassung von TCP/IP-, Decnet- und FDDI-Knoten sowie eine umfangreiche automatisierte Meldungsmitteilung. Auch lassen sich mehr Nicht-Digital-Netzwerkkomponenten verwalten. Ein neues Decmcc-Zugriffsmodul für Net/Pod von Technically Elite Concepts Inc. erlaubt dem Betreiber des Netzes, das Last- und Ausnutzungsverhalten von LANs zu erkennen und Störungsquellen festzustellen, bevor diese zu größeren Problemen führen.

Inspektoren-Werkzeuge für Systemverantwortliche

Ein bedeutender Teil der Neuerungen bezieht sich auf Sicherheitsaspekte. Unter anderem wegen Mängeln in puncto Sicherheit war DEC Ende 1990 mit dem Vorschlag durchgefallen, die Enterprise Management Architecture zur Grundlage des Distributed Management Environments (DME) der OSF zu wählen. Diesen kritischen Bereich sollen Erweiterungen von "Decinspect" abdecken, eine Familie von Applikationen, die Systemverantwortliche in einem Verbund von Ultrix, Open-VMS- und Sunos-Systemen einsetzen können.

Der Decinspect "Compliance Manager", der auf den zu überwachenden Systemen installiert sein muß, ist jetzt in einer umfangreicheren Version für genannte Betriebssystem-Umgebungen erhältlich.

Automatisierung im Policenter-Management

Die erweiterte Version der "Security Reporting Facility" für Open-VMS ermöglicht die zentrale Überwachung des Sicherheitszustandes und das Sammeln von Informationen auch aus Ultrix und Sunos-Systemen. Ein "Intrusion Manager" für Open-VMS erkennt und verfolgt verdächtige oder "feindliche" Aktivitäten auf Echtzeitbasis und leitet Gegenmaßnahmen ein.

Gleichfalls hat DEC die Verwaltungsmöglichkeiten im Management Control Center ausgebaut. Mit der neuen Version von "VAX-REMS" ist die Umgebungsüberwachung weiter automatisiert. Der ausgebaute "Decschedular" ermöglicht es, eine auf Open-VMS basierende automatische Verarbeitungssteuerung für die Ausführung von Auträgen auf Digital-Unix-Systemen zu realisieren.

Außerdem haben einige andere Unternehmen Produkte für Policenter auf den Markt gebracht. Zwei kommen von UIS Inc.: "UIS-Archiv Connection" dient der Archivierung von Daten, die auf Unix-Systemen erzeugt wurden, auf Vax-Rechnern, "UIS-PACS Connection" der Überwachung und Verrechnung der Benutzung von Unix-Systemressourcen auf einem Open-VMS-Rechner.

Gejac Inc. ist im Policenter-Programm mit der Software "Arsap" vertreten. Dieses Proukt kontrolliert und berechnet die Benutzung von Unix- beziehungsweise Open-VMS-System-ressourcen und belastet sie dem entsprechenden Benutzer. Hancock Software Inc. unterstützt das DEC-Programm mit "Filemaster", einer Software für systemübergreifende Datei- und Speicherverwaltung.