IBM 402 & Co.

Diese Uralt-Technik ist noch immer in Gebrauch

06.07.2013
Von Benj Edwards

Das Apple IIe-Warenhaus

Apple IIe. Quelle: Kevin Huffman
Apple IIe. Quelle: Kevin Huffman
Foto: Kevin Huffman

Zahlreiche Nutzer haben sich bei seiner Veröffentlichung 1983 in den Apple IIe verliebt. Er unterstützte eine große Bandbreite an Soft- und Hardware, war zuverlässig und seine sieben internen Erweiterungs-Slots machten ihn extrem flexibel. Für Kevin Huffman, der das Huffman Industrial Warehouse in Eden, North Carolina, besitzt und betreibt, hat diese Liebe nie nachgelassen. Seine Firma lagert und verschickt Waren an Kunden, die Platz in seinem Lagerhaus mieten. Um das Inventar zu überblicken und Kundenkonten zu verwalten, benutzt Huffman noch immer seinen alten Apple IIe.

Huffman begann die Arbeit mit der Apple-II-Serie zu College-Zeiten und kaufte Mitte der 80er Jahre zwei identische Apple IIe-Systeme von seinem Schwager - eines benutzt er heute noch, das andere behält er als Notfall-Reserve. Huffmans Apple IIe-System ist nichts besonderes, aber trotzdem voll ausgebaut. Es ist ausgestattet mit 128 Kilobyte RAM, der Standard 1-MHz 6502 CPU und AppleSofts BASIC in ROM. Im Innern befinden sich fünf Erweiterungskarten: eine Druckerkarte, zwei Disk-Interface-Karten, eine Serial-Anschluss-Karte und eine 80-Spalten-Videokarte. Als Peripherie benutzt Huffman eine Apple DuoDisk-Einheit, einen 10 Zoll Amber-Videomonitor und einen zuverlässigen Drucker - einen Star NP-10, der "selbst mit seinen 26 Jahren noch hervorragend funktioniert", schwärmt Huffman.

Software Suite. Quelle Kevin Huffman
Software Suite. Quelle Kevin Huffman
Foto: Kevin Huffman

Huffman arbeitet mit einer Anwendungs-Suite auf dem Apple IIe namens "The Business Accountant" - erstmals veröffentlicht von Manzanita Software im Jahr 1984. Von den sechs Anwendungen der Suite benutzt Huffman fünf: Hauptbuchhaltung, Kreditorenkonten, ausstehende Rechnungen, Inventur und Gehaltsabrechnungen. Alle seine Daten lagern auf damals weit verbreiteten 5,25 Zoll Floppy-Disks. Über die Sicherheit der Daten macht sich Huffman keine Sorgen: "Ich mache regelmäßig Backups von den Floppies mithilfe eines Programms namens Copy II+."

Huffman benutzt einen modernen PC lediglich als Word-Prozessor, für E-Mails und Surfen im Web. Von seinem geliebten Apple IIe für Buchhaltungsarbeiten will er sich definitiv nicht trennen. "Ich benutze die Maschine noch immer, weil sie so unglaublich einfach zu benutzen ist. Ich kenne die Software in- und auswendig und kann die Steuertabellen manuell aktualisieren." Huffman fügt hinzu: "Der einzige Fehler im gesamten System ist, dass es das Jahr 2000 nicht erkennt. Auf all meinen ausgedruckten Finanzreports steht also 1912 statt 2012. Auf den Rechnungen, Schecks und anderen Formularen zeigt er das Datum glücklicherweise im TT/MM/JJ-Format an - also etwa 14/11/12." Huffman versuchte sogar, den Apple IIe und seine Lieblingssoftware auf modernen Maschinen zu emulieren. Doch für ihn zählt vor allem die Kompletterfahrung. "Ich habe darüber nachgedacht, auf ein moderneres System umzusteigen - doch dadurch würde ich nichts gewinnen. Wie sagt man so schön: Wenn's nicht kaputt ist, repariere ich‘s auch nicht."