Management Ranking

Diese Unternehmen werden am besten geführt

12.12.2022
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Im diesjährigen Management Ranking des Drucker Institute ist der IT-Sektor abgerutscht - vor allem, weil die Kundenzufriedenheit nicht überzeugt.
Lesen Sie, wer sich die Krone für das weltweit am besten geführte Unternehmen 2022 aufsetzen darf.
Lesen Sie, wer sich die Krone für das weltweit am besten geführte Unternehmen 2022 aufsetzen darf.
Foto: tomertu - shutterstock.com

Alljährlich kürt das Drucker Institute die am besten geführten Unternehmen der Welt. Wie in den beiden Jahren zuvor sicherte sich auch 2022 Microsoft die Management-Krone. Auf den weiteren Plätzen gab es allerdings einiges an Bewegung. Vor allem Vertreter der Tech-Branche ließen Federn und rutschten im Management-Ranking teilweise deutlich ab.

Das Siegertreppchen bleibt allerdings weiter fest in IT-Hand. Platz zwei sicherte sich Apple, auf Rang drei platzierte sich IBM - beide Firmen konnten sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessern. Doch während 2021 die Top Five noch komplett mit IT-Anbietern besetzt waren, durchbrachen in diesem Jahr mit General Motors auf dem vierten (2021: Rang 16) und Whirlpool Corp. auf dem fünften Platz (2021: Rang 39) Vertreter anderer Branchen die Tech-Phalanx.

Das gelang, weil andere IT-Anbieter zum Teil deutlich zurückfielen. Amazon verzeichnete unter allen 250 Unternehmen im Ranking die größten Einbußen im Punkte-Score. Nach 94,3 Zählern und Rang zwei im Vorjahr, reichte es 2022 mit 77,9 Punkten nur noch für Platz acht. Während Intel und Nvidia nur leicht verloren und sich auf den Plätzen sechs und sieben in den Topten halten konnten, verlor Cisco 7,5 Punkte und rutschte von acht auf 14 aus dem Zehnerclub.

Meta verliert 100 Plätze

Um 100 Plätze rauschte die Facebook-Mutter Meta nach unten - von 31 auf 130. Auch Alphabet, von 13 auf 24, Salesforce, von 22 auf 37, und Oracle, von 40 auf 67, verloren etliche Plätze im Jahresvergleich. Zwischen Rang elf und 20 halten konnten sich dagegen HP Inc. (12) sowie, gemeinsam auf 15, Accenture und Adobe.

"Was man in der Tech-Industrie sieht, ist eine gewisse Schwäche in der geschäftlichen Performance im Vergleich zu den vergangenen Jahren und auch eine Verschlechterung der Kundenzufriedenheit", zitiert das Wall Street Journal Rick Wartzman, Leiter des KH Moon Center for a Functioning Society, das zum Drucker Institute gehört. Trotz allem stünden die Tech-Unternehmen insgesamt aber immer noch hoch im Kurs und dominierten im Großen und Ganzen weiter die Liste.

Tech-Rezession: Big Tech baut Personal ab

Tech-Anbieter haben wenig zufriedene Kunden

Die Management-Top-250-Liste orientiert sich in der Bewertung an den Grundsätzen des verstorbenen Management-Gurus Peter Drucker. Der aus Österreich stammende US-Ökonom, der in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Konzepte wie "Management by Objectives" entwickelt hatte, war im November 2005 kurz vor seinem 96. Geburtstag in Kalifornien gestorben. In diesem Jahr wurden mehr als 900 Unternehmen in fünf Kategorien bewertet: Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterengagement und -entwicklung, Innovation, soziale Verantwortung und finanzielle Stärke.

Auffallend an dieser Stelle: Während die Tech-Anbieter in den Kategorien Mitarbeiter, Innovation, Social und Finanzen überall vorne mitspielen, findet sich in den Top Ten der Unternehmen mit den zufriedensten Kunden kein einziger IT-Anbieter. Hier führt der Maschinenbauer Stanley Black & Decker (77,3) vor MillerKnoll (76,3) und Hershey Co. (75,1). Zum Vergleich: Das Top-Unternehmen im Gesamt-Ranking Microsoft kommt hier nur auf magere 48,6 Punkte. Dennoch ist der weltgrößte Softwarekonzern dank starker 133,7 Zähler in der Kategorie Innovation unterm Strich die Nummer eins.