Dienstleister baut mit Client-Server-Hilfe seinen Markt aus Statistische Kinodaten auch fuer Juristen und Eisverkaeufer

24.02.1995

BEVERLY HILLS (IDG) - Wenn Filmtheater oder -distributoren wissen wollen, ob am Abend zuvor "Forrest Gump" oder "Koenig der Loewen" mehr Geld eingespielt hat, dann fragen sie bei der Entertainment Data Inc. (EDI) an. Indem er sein bislang papiergestuetztes Auskunftssystem auf Client-Server-Zugriff umstellt, hofft der in Kalifornien sowie London und Muenchen ansaessige Serviceanbieter, seinen Kundenstamm zu verdoppeln.

"Wir nutzen Client-Server als Einnahmequelle", erlaeutert Kevin Huber, Chief Information Officer des Dienstleisters. "Wir bauen unser Wachstum darauf auf, dass wir einer steigenden Anzahl von Kunden mehr Informationen zur Verfuegung stellen." Besagte Informationen werden allabendlich an Kinokassen in Nordamerika, Deutschland und Grossbritannien gesammelt.

Mit dem alten EDI-System war es notwendig, von Programmierern erstellte Auswertungen in Papierform via Kurier an die Kunden zu schicken. Jetzt will das Dienstleistungsunternehmen seiner Klientel einen einfacheren Weg der Informationsbeschaffung anbieten.

Mit Hilfe eines Client-Server-Systems sollen die Serviceabnehmer im Read-only-Modus auf die EDI-Datenbank zugreifen und die Informationen auf ihren Windows-PCs aufbereiten koennen. Mit Hilfe des elektronischen Abfragesystems will EDI neue Kundengruppen erreichen - beispielsweise Produktionsfirmen, Investment-Banker, Rechtsbeistaende, ja sogar Suesswarenhaendler.

Die Abfragesoftware mit der Bezeichnung "Film Source" wird voraussichtlich im kommenden April zur Auslieferung bereitstehen. Sie stellt eine Reihe von vordefinierten Datenbanksichten zur Verfuegung, erlaubt dem Anwender im Zweifelsfall aber auch, die Abfragemoeglichkeiten nach eigenen Beduerfnissen zu definieren. Auf diese Weise will EDI den alten und neuen Kunden die notwendigen Informationen auch fuer komplexere Fragestellungen an die Hand geben.

Ob ein Film zuerst in Peoria oder in Portland gestartet wird, laesst sich unter Umstaenden leichter entscheiden, wenn man weiss, ob das Publikum dort eher auf Stallone oder Schwarzenegger steht. "Es ist wie mit dem Zauberwuerfel", freut sich Huber. "Die Kombinationen fuer die Information sind nahezu endlos." Fuer weitergehende Ansprueche bietet EDI auch einen Report-Generator auf der Basis von Guptas "SWL Windows" an.

Als Basissoftware setzt das Serviceunternehmen das Datenbank- Management-System "Informix On-Line 7.0" ein, das auf einer mit acht Prozessoren bestueckten "Sequent S2000/750" laeuft. Der Kunde nimmt ueber eine Waehlleitung Kontakt mit der Datenbank auf. Dafuer berechnet der Dienstleister ihm einen monatlichen Pauschalbetrag sowie eine zeitabhaengige Nutzungsgebuehr.

EDI kommt also nur dann auf seine Kosten, wenn die Klientel rege auf die angebotenen Informationen zugreift. Ausfallsicherheit ist fuer den Dienstleister daher eine geschaeftskritische Groesse. Indem er die Replikationsfaehigkeit der Informix-Datenbank nutzt, schafft er sich daher eine Ausweichmoeglichkeit fuer den Ernstfall. "Mit kleinen Einschraenkungen", so der DV-Verantwortliche Huber, koennen die derzeit einmal pro Tag synchronisierten Datenbanken in Muenchen oder London den Platz des Haupt-Servers einnehmen.