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Diebstahl von Kundendaten im Web wächst rasant

24.05.2004

Das Stehlen von Benutzeridentitäten ("Phishing") hat Konjunktur: Nach Angaben der Anti-Phishing Working Group gab es im April 1125 Vorfälle, bei denen Kriminelle versucht haben, sich personenbezogene Daten wie Passwörter oder Kreditkartennummern zu erschleichen. Allein die Citibank-Kunden wurden von 475 solcher Attacken heimgesucht. Einen Monat zuvor waren es noch 98. Beliebtes Ziel war und ist Paypal, ein Internet-Bezahldienst, der dem Online-Auktionshaus Ebay gehört. Hier wurden 356 Angriffe vermeldet, gegenüber 173 im März.

Die Phisher versenden gefälschte E-Mails an ihre Opfer, die so aussehen wie die der betreffenden Unternehmen. Zudem richten sie Websites ein, die dem Original ähnlich sehen. Solche Versuche gab es schon früher, doch hat ihre Anzahl dramatisch zugenommen: Nach Angaben des Beratungshauses Gartner sind im vergangenen Jahr allein in den USA durch Phishing Schäden in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar entstanden. Den Analysten zufolge haben rund 57 Millionen Amerikaner betrügerische E-Mails erhalten. Ungefähr jeder Fünfte von ihnen soll die elektronische Botschaft geöffnet haben. Drei Prozent, also immerhin 1,78 Millionen US-Bürger, haben den Betrügern persönliche oder Finanzdaten anvertraut.

Gartner fordert Finanzdienstleister und Internet-Service-Provider auf, sich schleunigst etwas zu überlegen, um diese Betrugsmethode einzudämmen. Online-Banking und E-Commerce gerieten ernsthaft in Gefahr, wenn dem Treiben nicht schnellstmöglich Einhalt geboten werde. (fn)