Diebold sieht Probleme bei Tischcomputern:Anbieter lassen Anwender im Stich

28.05.1982

LONDON (CW) - Hohe Zuwachsraten und vor allem die von Herstellern und Händlern vernachlässigte Kundenunterstützung charakterisieren laut der Diebold GmbH, Frankfurt, den derzeitigen Tischcomputermarkt (Systeme bis rund 6500 Mark) in der Bundesrepublik.

Auf rund 125 000 installierte Einheiten veranschlagt die Frankfurter Unternehmensberatung den Bestand an Tischcomputern am 1.1.1982. Im Jahre 1979 sollen es nur rund 11 600 Systeme gewesen sein. Als Marktführer werden Commodore, Apple sowie Tandy genannt. Den Markt für Tischcomputer sieht Diebold weniger in Klein- als vielmehr in Großunternehmen. Haupthindernis sei die mangelnde Unterstützung der Anwender seitens der Hersteller und Händler.

So sollen von den rund 150 Büromaschinenfachhändlern in der Bundesrepublik (Absatzanteil etwa 40 Prozent) allenfalls 35 in der Lage sein, einen potentiellen Käufer über die Möglichkeiten eines Tischrechners qualifiziert zu beraten. Nicht viel besser schätzt Diebold die Situation bei den Computershops ein, die einen Absatzanteil von zirka 16 Prozent haben.

Eine Preisklasse höher, bei den Bürocomputern (durchschnittlicher Systempreis 18 500 Mark, Bestand Anfang 1982 rund 45 000 Einheiten), sieht Diebold die auf diesem Markt traditionell stark vertretenen deutschen Anbieter einer wachsenden Konkurrenz aus Übersee wie IBM, DEC, Toshiba und Panasonic gegenüber. Als ein wesentliches Merkmal des Bürocomputermarktes bezeichnen die Frankfurter, daß ein Großteil der derzeit installierten Systeme im Durchschnitt fünf bis sieben Jahre alt sei und somit eine Neuanschaffung anstehe.