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Diebold besetzt CEO-Posten intern neu

03.01.2006
Thomas Swidarski ist neuer CEO beim US-Hersteller Diebold, der unter anderem heftig umstrittene Wahlcomputer produziert.

Diebold produziert ansonsten SB-Systeme (Geldautomaten etc.) sowie Software- und Sicherheitslösungen für die Finanzbranche. Der bisherige Firmenchef Walden O'Dell hat die Firma laut Pressemitteilung "aus privaten Gründen" verlassen. Swidarski ist seit 1996 bei Diebold und war zuletzt President und Chief Operating Officer (COO). Außerdem wurde mit Kevin Krakora ein neuer Finanzchef (Chief Financial Officer = CFO) installiert.

Diebold hatte sich nach dem Wahldebakel in Florida verstärkt im Bereich E-Voting engagiert. Dabei stieß die Firma aber auf Probleme - von Bedenken des Wahlleiters von Kalifornien hinsichtlich Sicherheit und Zuverlässigkeit der Wahlmaschinen bis hin zu Streit um O'Dells erklärte Unterstützung für Präsdident George W. Bush. Im vergangenen Jahr musste Diebold deswegen die Erwartungen für seine Sparte Election Systems reduzieren. In diesem Jahr verursachte der Hurrican Katrina eine weiteren Rückschlag, indem er die geplante Auslieferung von Wahlmaschinen im Wert von zehn Millionen Dollar in die betroffenen Gebiete verzögerte.

Im September 2005 hatte Diebold aufgrund gestiegener Benzinpreise und schwachen Geschäfts in seinem nordamerikanischen Banksicherheitsgeschäft seine Gewinnerwartung für das dritte Fiskalquartal auf 32 bis 37 Cent pro Aktie gesenkt. Zu diesem Zeitpunkt erwarteten die von Thomson Financial befragten Analysten 66 Cent je Anteilschein. Im Oktober hatte das Unternehmen dann noch eingeräumt, die Quartalsleistung werde zusätzlich durch ineffezientes Supply Chain Management sowie höhere Produktions- und Energiekosten in Mitleidenschaft gezogen. (tc)