IT & Business Excellence

SAP ERP und SAP Business One

Die zwei Schicht-ERP-Architektur bei DeLaval

30.07.2013
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Außer Kolumbien sind mit Indien, Südafrika der Türkei und der Ukraine aktuell vier weitere Verkaufsfilialen über SAP Business One an SAP ERP angebunden; rund 100 Endanwender arbeiten derzeit mit der Lösung, die über ein Template in den kleinen Verkaufstöchtern etabliert wird. Darin sind Print-Layouts und Nummernkreise bereits vordefiniert. In der Anwendung werden dann noch Lokalisierungseinstellungen vorgenommen und diese, falls erforderlich, den legalen Anforderungen vor Ort angepasst. Demnächst steht der Go-Live in Südkorea an.

300.000 Materialstämme direkt abgleichen

"Durch den Rollout von SAP Business One stellen wir zudem sicher, dass auch die Mitarbeiter in den kleinen Filialen nur die Prozesse ausführen, zu denen die sie gemäß ihrer Rolle berechtigt sind", erklärt Konstantin Reidel. Dadurch werden Compliance-Anforderungen besser erfüllt. Außerdem bestellen und verkaufen die per SAP Business One angeschlossenen Vertriebsbüros ausschließlich Produkte und Materialien, die auch lieferbar sind, da ihre Materialstammdaten stets auf dem aktuellen Stand sind. Setzt die Zentrale den Status für ein Produkt oder ein Material in SAP ERP auf auslaufend, ist diese Information binnen weniger Minuten in den Filialen verfügbar.

Früher mussten die Artikelnummern umständlich und zeitaufwendig mit der Zentrale abgeglichen werden. Die erforderlichen Daten wurden anhand von Excel-Listen mit dem lokalen IT-System von Hand übertragen. Bei Bestellabwicklungen, die aus 500 oder mehr Einzelpositionen bei Projektgeschäften bestehen konnten, war dies eine signifikante Fehlerquelle.

"Es kam vor, dass die Filialen noch veraltete Artikelnummern führten, obwohl die Teile nicht mehr lieferbar waren und damit nicht beschafft werden konnten", verdeutlicht Konstantin Reidel. DeLaval führt im Hauptkatalog des SAP-Systems rund 300.000 Materialstammdaten. Damit in den Verkaufs- und Service-Filialen die Stammdaten schlank bleiben, war es nötig nur die Informationen zu den Produkten in eine Gesellschaft zu replizieren, die diese auch tatsächlich verkauft und betreut.