IT-Beratung und Systemintegration

Die zehn größten deutschen Mittelständler

13.07.2009
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
Den meisten Umsatz mit IT-Consulting-Leistungen und Systemintegration erzielte 2008 IDS Scheer.

Trotz der krisenbedingt schwachen Wirtschaftsentwicklung in den letzten Monaten des vergangenen Jahres ist der deutsche Markt für IT-Beratung und Systemintegration gegenüber 2007 gewachsen. Laut dem Branchenverband Bitkom legten die Anbieter um 6,9 Prozent auf insgesamt 16 Milliarden Euro zu. Die größten Marktanteile vereinen die Tochtergesellschaften internationaler Konzerne wie IBM, Accenture, CSC, Capgemini und Logica auf sich. Aber auch einige Mittelständler haben Bedeutung im Markt erlangt. Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, hat ein Ranking der zehn größten deutschen mittelständischen IT-Beratungen und Systemintegratoren erstellt (siehe Abbildung).

Spitzenreiter ist demnach IDS Scheer aus Saarbrücken mit einem Umsatz von 399 Millionen Euro. Zweigrößer Anbieter ist die MSG Systems AG aus Ismaning bei München, dritter GFT Technologies. Auf dem vierten Platz liegt die Allgeier Holding, gefolgt von C1 Group, Materna, Realtech, Adesso, Syskoplan und Seven Principles. Die Itelligence AG wurde nicht mehr in das Ranking aufgenommen, da die Mehrheit ihrer Anteile seit Anfang 2008 bei der japanischen NTT DATA Corporation liegt. Auch die BTC Business Technology Consulting AG, Oldenburg, gehört jetzt zur EWE AG.

Zusammen kamen die Top Ten im vergangenen Jahr auf 1,8 Milliarden Euro Umsatz. Im Schnitt entfallen gut 27 Prozent der Umsätze der zehn größten Mittelständler auf IT-Beratung, 16 Prozent auf Standard-Softwareprojekte und Systemintegration, 14 Prozent auf Individual-Software und sieben Prozent auf Projekt-Management. Wartung, Outsourcing und Management-Beratung spielen nur eine untergeordnete Rolle.

BI (Business Intelligence), CRM (Customer Relationship Management), Prozess-Innovation und Security sind für die Top Ten die wichtigsten Themen. Die wichtigsten Kunden sind mit einem durchschnittlichen Umsatzanteil von 32 Prozent Banken und Versicherungen, gefolgt von Industrieunternehmen mit 21 Prozent, TK-Firmen mit 17 Prozent und dem Bereich Energie, Verkehr und Logistik mit sechs Prozent.

Gegenüber 2007 konnten die zehn Unternehmen bis auf zwei Ausnahmen ihre Gesamteinnahmen steigern. Der Mittelwert lag dabei bei13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Acht der zehn Unternehmen machten 2008 auch Umsätze mit Kunden im Ausland. Mit durchschnittlich 15,1 Prozent wuchsen diese Einnahmen sogar stärker als die Gesamtumsätze. Laut Lünendonk zeichnen sich die Top Ten Mittelstand durch ein besonders starkes Auslands-Engagement und internationale Wettbewerbsfähigkeit aus.

Für das laufende Jahr erwarten die zehn Unternehmen zwar nur noch ein Wachstum um durchschnittlich drei Prozent. Mittelfristig rechnen sie jedoch mit einem durchschnittlichen Plus von acht Prozent per annum.