Desktop-Virtualisierung

Die wichtigsten VDI-Systeme

12.11.2009
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Quest vWorkspace

Quest erwarb sein Software für die Desktop-Virtualisierung Ende 2007 durch Übernahme von Provision Networks. Die "Virtual Application Suite" wurde mittlweile in vWorkspace umbenannt, sie liegt in aktuell in der Version 6.2 vor.

Im Gegensatz zu Citrix, VMware oder Microsoft verfügt Quest über kein vollständiges Portfolio zur Desktop-Virtualisierung, sondern setzt auf Hypervisor anderer Anbieter auf. vWorkspace ist daher VMware vSphere, Microsoft Hyper-V und XenServer kompatibel. Zusätzlich unterstützt es Parallels Container. Eine besondere Priorität genießt die Kooperation mit Microsoft, über die sich Quest als Alternative zum engen Microsoft-Partner Citrix etablieren möchte.

Der "Virtual Access Connection Broker" kann Benutzer nicht nur mit virtuellen Desktops verbinden, sondern auch mit Sessions auf dem Terminal-Server und mit Blade-PCs. Wie andere fortgeschrittene Produkte in dieser Gattung kann auch der Broker von vWorkspace vorab eine definierte Anzahl von Desktops bereitstellen ("Provisioning").

Für die Darstellung der entfernt laufenden Desktops beziehungsweise Anwendungen erweitert Quest das Remote Desktop Protocol von Microsoft um sein eigenes Experience Optimized Protocol (EOP), das auch als separates Produkt erhältlich ist. Zu seinen Funktionen zählen Multimedia Redirection, so dass beispielsweise Videos lokal vom Client dargestellt werden, die Unterstützung mehrere Monitore und lokaler USB-Geräte. Ein lokales Bildschirmecho soll Verzögerungen bei der Eingabe von Text vermeiden. EOP existiert nicht nur für diverse Versionen von Windows, sondern auch für Linux.

vWorkspace enthält wie VMware View mit Thinprint einen universalen Druckertreiber, der den Ausdruck vom entfernten Desktop auf lokalen oder Netzwerkdruckern erlaubt, ohne dass dafür ein gerätespezifischer Treiber installiert werden muss.

Die Trennung des Windows-Systemabbilds, das von vielen Usern gemeinsam genutzt werden soll, von den Anwendungen erfolgt wie bei anderen Anbietern dadurch, dass diese zur Laufzeit aus einer Termnial-Session eingeblendet wird. Alternativ kann vWorkspace App-V von Microsoft integrieren, da es selbst über keine Software zur Anwendungsvirtualisierung verfügt.

Bei der Aufspaltung des monolithischen Desktop im Rahmen von VDI spielen Tools zur Verwaltung von Benutzerprofilen eine wesentliche Rolle. vWorkspace bringt mit dem User Profile Management eine entsprechende Software mit. Sie kann die Dokumentorder der Benutzer auf ein Netzlaufwerk umleiten, während die individuellen Windows-Einstellungen im User Profile Storage Server gespeichert werden, von wo sie beim Anmelden des Benutzers geladen werden.

vWorkspace verfügt darüber hinaus über einige fortgeschrittene Funktionen wie Shadowing von Desktops, etwa für den Zugriff durch den Helpdesk, Nutzungsstatistiken in Echtzeit oder das Herunterfahren von Desktops.

Editionen

vWorkspace gibt es in den Ausführungen "Desktop" und "Enterprise". Zweitere enthält alle Features der Desktop-Edition und zusätzlich eine Reihe von Funktionen für den Terminal-Server.