Desktop-Virtualisierung

Die wichtigsten VDI-Systeme

12.11.2009
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Red Hat Solid ICE for Desktops

Red Hat bietet sein komplettes VDI-Portfolio als Open Source an.
Red Hat bietet sein komplettes VDI-Portfolio als Open Source an.

Red Hat gehört seit der Übernahme von Qumranet im September 2008 zu den Herstellern, die einen vollständigen Virtualisierungs-Stack anbieten möchten. Der Zukauf brachte die Linux-Company nicht nur in den Besitz eines Hypervisors, sondern brachte auch eine Lösung für virtuelle Desktops. Sie heißt mittlerweile Red Hat Solid ICE Virtual Desktop Infrastructure, zukünftig soll das Produkt offenbar Enterprise "Virtualization Manager for Desktops" heißen.

Die virtuelle Hardware auf dem Server wird von KVM bereitgestellt, einem auf dem Linux-Kernel beruhenden Hypervisor. Er heißt offiziell "Enterprise Virtualization Hypervisor" und ist Bestandteil von Red Hat Enterprise Linux 5.4 sowie die technische Basis für das gesamte Virtualisierungsportfolio von Red hat. Das in den Vorgängerversionen für die Server-Virtualisierung integrierte Xen wird für VDI nicht unterstützt.

Zum Erbe von Qumranet zählen zusätzlich alle Tools zur Desktop-Virtualisierung. Obwohl eine RDP-Implementierung auch für Linux-Gäste zur Verfügung stand, hatte sich das Unternehmen entschlossen, mit dem Simple Protocol for Independent Computing Environments (SPICE) ein leistungsfähigeres Remote Connection Protocol zu entwickeln. Es kann abhängig von der Leistungsfähigkeit des Client die Darstellung von Multimedia an den lokalen PC delegieren. Es unterstützt mehrere Monitore, bidirektionales Audio und Video.

Wie Microsofts RD Connection Broker unterstützt der Enterprise Virtualization Manager for Desktops sowohl persönliche Desktops für einzelne User als auch Desktop-Pools, wo sich mehrere Benutzer einen virtuellen PC teilen.

Ähnlich wie VMware mit dem Composer bietet auch Red Hat einen Mechanismus, der die Nutzung eines Basis-Images für viele Benutzer erlaubt und ihre indiviuelle Änderungen als Differenz speichert. Der Hersteller bezeichnet das Verfahren als "Template/diff". Es hilft nicht nur dabei, Speicherplatz zu sparen, sondern soll auch das Image-Management vereinfachen, weil alle Patches für das Betriebssystem nur in ein Systemabbild eingepflegt werden müssen.

Editionen

Die erste unter der Regie von Red Hat entwickelte Version von Solid ICE wurde bis dato nicht veröffentlicht. Sie soll inklusive SPICE als Open Source freigegeben werden.