Internet of Things

Die wichtigsten Treiber von IoT-Projekten

06.07.2017
Von 
Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Gut jeder zweite europäische Entscheider zieht bei IoT-Projekten Berater hinzu. Skandinavien liegt bei IoT vorn, Deutschland hegt die stärksten Datenschutz-Bedenken.
  • 72 Prozent der europäischen Unternehmen wollen in den kommenden drei Jahren in das Internet of Things (IoT) investieren
  • Externen Support erhalten sie vor allem durch IT-Services-Anbieter und Consulting-Firmen, aber auch durch Universitäten
  • Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen sind wichtigste Treiber von IoT-Projekten

Eine große Mehrheit von 72 Prozent der europäischen Unternehmen will in den kommenden drei Jahren in das Internet of Things (IoT) investieren. Das belegt die Studie "Digital Industrial Transformation with the Internet of Things" des Marktforschers PAC. Doch die Sicht auf das IoT unterscheidet sich innerhalb der Länder ganz erheblich.

IoT-Initiativen zielen vor allem auf Kostenreduktion und Effizienzsteigerung ab.
IoT-Initiativen zielen vor allem auf Kostenreduktion und Effizienzsteigerung ab.
Foto: PAC/CXP Group

PAC hat rund 250 IT- und Business-Entscheider befragt, darunter 50 Deutsche. Die Teilnehmer stammen aus Automotive, der diskreten Fertigung und der Prozess-Industrie. PAC unterscheidet in Informationstechnologie und Betriebstechnik. Branchenbedingt haben die Studienteilnehmer traditionell mehr Geld für die Betriebstechnik ausgegeben als für die IT.

Das Internet der Dinge lässt die bisher getrennten Bereiche zusammenwachsen. Mehr als sechs von zehn Befragten (63 Prozent) erklären, ihr Unternehmen habe bereits IoT-Initiativen angestoßen. Allerdings verortet PAC mehr als die Hälfte dieser Initiativen noch in einem "frühen Stadium". Im internationalen Vergleich sehen die Marktforscher die skandinavischen Unternehmen vorn.

Mehrere Treiber für IoT-Projekte

Auf die Frage nach den Haupttreibern für IoT-Projekte nennen fast sieben von zehn Managern (69 Prozent) das Senken von Kosten und die Steigerung der Effizienz. Mit großem Abstand folgen Predictive Maintenance und die damit verbundene Reduktion von Ausfallzeiten sowie verbesserte Prozessautomatisierung (jeweils 48 Prozent). Auch die Digitalisierung der Workforce und verbesserte Mobilität (47 Prozent) sowie bessere Zeitplanung (42 Prozent) sind Treiber.

Unternehmen suchen Hilfe bei IT-Dienstleistern und Beratern

Nicht alle Unternehmen stemmen den Weg ins IoT allein. 56 Prozent der Befragten aus der Prozessindustrie sowie 51 Prozent aus Automotive und diskreter Fertigung holen sich externe Unterstützung ins Haus. Diesen externen Support hat sich PAC näher angesehen. Demnach beauftragen die Entscheider meist IT-Services-Anbieter und Consulting-Firmen (jeweils 51 Prozent). Außerdem kooperieren sie mit Software-Firmen beziehungsweise Plattform-Anbietern (47 Prozent) und mit Hardware-Herstellern (44 Prozent) sowie Telkos (40 Prozent).

Beim Hinzuziehen von externem Support stehen Entscheidern viele Möglichkeiten offen.
Beim Hinzuziehen von externem Support stehen Entscheidern viele Möglichkeiten offen.
Foto: PAC/CXP Group

Zusammenarbeit mit Agenturen, Universitäten und Marktforschern

Seltener genannt werden Digital-Agenturen (33 Prozent), Industrieunternehmen (30 Prozent) und Universitäten sowie Marktforscher (26 Prozent). Allerdings beziehen sich diese Prozentzahlen nur auf die Angabe einer "engen Zusammenarbeit". Werden die Nennungen einer "loseren Zusammenarbeit" dazugezählt, steigen die Prozentzahlen erheblich. Beispiel IT-Services-Anbieter und Beraterfirmen: Lediglich dreizehn Prozent aller Befragten geben an, "in keiner Weise" mit ihnen zu kooperieren. 36 Prozent sagen das in Bezug auf Universitäten und Marktforscher.

Manager aus Österreich und der Schweiz ziehen besonders häufig Rat von außen hinzu, ihre Kollegen aus Großbritannien auffallend selten. Französische Entscheider wollen am stärksten in das Internet of Things investieren, die aus den Benelux-Staaten am geringsten.

Deutschland und der Datenschutz

Über diese länderunabhängigen Daten hinaus beschreibt PAC einige nationale Besonderheiten. So bestätigt die Studie das Stereotyp von der "German Angst". Deutsche Entscheider achteten überdurchschnittlich stark auf Datenschutz, so PAC.