Open Source im Unternehmen

Die wichtigsten Linux-Zertifizierungen

30.10.2015
Von Ludger Schmitz

CompTIA Linux+

Eine Vielzahl von Zertifizierungsmöglichkeiten bietet der internationale IT-Branchenverband "Computing Technology Industry Association" (CompTIA) an. Dazu gehört das Zeugnis "CompTIA Linux+". Seit November 2010 steht dahinter kein eigenes Prüfungsverfahren mehr, sondern dies ist identisch mit dem Test für LPIC-1. Deswegen heißt das vor allem im US-amerikanischen Raum verbreitete Zertifikat inzwischen auch "CompTIA Linux+ Powered by LPI".

Wer dieses Zertifikat erlangt, kann schon bei der Prüfung beantragen, dass ihm auch das Zertifikat LPIC-1 ausgestellt wird. Das lässt sich dann gebrauchen für höhere LPI-Prüfungen, zu denen CompTIA nichts Vergleichbares anbietet. Außerdem lässt sich der CompTIA-Linux+-Abschluss auch noch als Zertifizierung zum "Suse Certified Linux Administrator" ausstellen. Wer's denn braucht, kann sich also gleich drei Zertifikate an die Wand hängen. Das Datum ihrer Ausstellung verrät allerdings den Trick.

Suse Linux Enterprise Server

Für Kenner der Distribution Suse Linux Enterprise Server gibt es drei Varianten der Zertifizierung. Das Einstiegslevel ist der "Certified Linux Administrator" (CLA). Das Testat bestätigt grundlegende Kenntnisse alltäglicher Admin-Aufgaben in Suse-Server-Umgebungen. Das Niveau entspricht dem ersten Professional-Level des LPI. Daher ist das Zeugnis auch überschreibbar in das Gegenstück LPIC-1.

Certified Linux Professional (CLP)

Allerdings kann ein IT-Profi auch direkt bei Suse beziehungsweise den zugelassenen Ausbildungspartnern zu höheren Weihen kommen. Die folgenden Zertifikate sind allerdings nicht äquivalent zu den LPI-Stufen. Als Erstes wäre da der "Certified Linux Professional" (CLP). Das Zeugnis bescheinigt Fähigkeiten zur Verwaltung von Suse-basierten Systemen im Rechenzentrum, wobei hier auch Samba-Kenntnisse gefragt sind. Prüfungsvoraussetzung ist das CLA-Zeugnis.

Certified Linux Engineer (CLE)

Das dritte Suse-Testat, der "Certified Linux Engineer" (CLE), ist die höchste Qualifikationsstufe. Verlangt werden dafür die Erfüllung anspruchsvoller Administrationsaufgaben und weitreichende Kenntnisse zur Architektur von unternehmensweiten und heterogenen Systemnetzen. Für die Prüfung sind die Zertifikate CLA und CLP Voraussetzung.

Alle drei Suse-Zeugnisse tragen eine Zahl nach dem Zertifikatstitel. Diese zeigt an, für welche Version von Suse Linux Enterprise Server das Zertifikat gilt. Zur Prüfungszulassung muss das Eignungszertifikat zur aktuellen Version oder zur Vorversion gelten. Für CLE 11 braucht es also CLP 11 oder 10.

Die Suse-Prüfungen legen deutliches Gewicht auf Praxisfähigkeiten. Ein wesentlicher Teil der Prüfung ist die Hands-on-Bewältigung von typischen Administrationsaufgaben. Dabei ist es erforderlich, Probleme unter Zeitdruck zu lösen.