Von Burnout-Prophylaxe bis Jobsuche ohne Facebook

Die wichtigsten Karrieretrends für 2012

12.01.2012
Die Karriereexperten.com, ein Netzwerk von Coaches und Beratern, haben die wichtigsten Karrieretrends zusammengestellt und bewerten ihre Relevanz für 2012.

1. Arbeitsmarkt

Fachkraft ist nicht gleich Fachkraft: Gute Karten haben IT-Fachkräfte auch 2012.
Fachkraft ist nicht gleich Fachkraft: Gute Karten haben IT-Fachkräfte auch 2012.
Foto: Fotolia.de/Kurhan

Die Arbeitswelt bleibt zweigeteilt: Auf der einen Seite die hoch qualifizierten Fachkräfte mit hohen und weiter stark steigenden Gehältern, auf der anderen Seite die Geringqualifizierten, aber auch weniger gefragte Akademiker mit niedrigen Löhnen. Mehr und mehr zeigt sich: Fachkraft ist nicht gleich Fachkraft. "Gefragt sind vor allem Kräfte aus dem IT- und ingenieurnahen Umfeld, die zu ihrer inhaltlichen Spezifikation noch Methodenwissen und kommunikative Fähigkeiten mitbringen", so Karriere- und Weiterbildungsexperte Lars Hahn aus Essen.

2. Auswahlverfahren

Der Trend geht hin zu Online-Verfahren. E-Assessment-Center gibt es schon lange, das Vorstellungsgespräch per Skype nur vereinzelt. Das setzt sich nun langsam durch, stellen die Karriereexperten fest. "Die Webcam wird zu einem wichtigen Tool im Bewerbungsprozess, in dem vermehrt Skype und andere Formate eine Rolle spielen", sagt Karriere- und Personalberater Raoul Wintjes aus Berlin, Mitglied der proAct Consulting Partnergesellschaft.

3. Bewerbung

2011 kam das Tool Visualize.me auf den Markt, mit dem ein Lebenslauf als Infografik dargestellt werden kann. Einige Karriereexperten sahen das erste Mal Lebensläufe, die auch in Word wie eine Infografik gestaltet waren. Dieser Trend wird sich fortsetzen. "Bewerbungen werden in 2012 informeller, frischer und frecher und vielleicht gerade deshalb qualitativ nicht besser", warnt aber Karriere- und Personalberater Raoul Wintjes. "Bewerbungen müssen die Informationen enthalten, die Entscheider brauchen." Mit Infografiken sei das nur teilweise möglich. Zum Beispiel sollten Führungskräfte darauf achten, ihre Leistungen möglichst an Zahlen und Fakten orientiert darzulegen.

4. Berufseinstieg

Rare Studienplätze durch doppelte Abiturjahrgänge und Wegfall der Wehrpflicht: "Der Einstieg ins Studium musste für viele Fächer erkämpft werden", so Karriereexperte Christoph Burger. Die neuen Abiturienten würden durch die Situation unter Druck gesetzt. Zudem meinten sie, sie bräuchten Spitzennoten, sie dürften keine Zeit verlieren und müssten sich gleich nach dem Schulabschluss für den richtigen Weg entscheiden. "Die Gelassenheit früherer Generationen fehlt heute", beobachtet Burger. Genau eine solche sei aber nötig, um erfolgreich in den Beruf zu starten. Es bliebe abzuwarten, zu welchen Entwicklungen diese Verspannung bei der Berufswahl mittelfristig führe.