CIO-Agenda von PAC

Die wichtigsten IT-Trends 2019

25.12.2018
Von  und
Christophe Châlons ist Group Chief Analyst beim Beratungshaus PAC – a teknowlogy Group company in München. Sein Schwerpunkt liegt auf Themen wie Methodologie, Quality-Management und multi-nationale Projekte.


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

2. Virtuelle Datenplattformen

Der Erfolg der digitalen Transformation ist eng verknüpft mit der Verfügbarkeit von Informationen. Das Augenmerk liegt dabei auf dem Sammeln von Daten aus unterschiedlichen Quellen wie operativen Systemen oder dem Internet, durch deren Analyse neue Services und Geschäftsmodelle entwickelt werden können. Immer häufiger fließen zudem Zustands- und Verbrauchsdaten von vernetzten Geräten und Maschinen mit ein.

Dieser Fokus auf neue, externe Datenquellen versperrt bisweilen den Blick darauf, dass in den Unternehmen schon große Mengen an Daten verfügbar sind. Sie liegen allerdings verstreut über diverse Abteilungen und Datenbanken, da sie für spezielle Anwendungen vorgesehen sind, wie etwa für den Verkauf, die Produktion, Produktentwicklung, Supply Chain oder den After Sales. Wenn aber Prozesse effizienter und agiler auf Kundenwünsche ausgerichtet werden sollen, dann müssen Daten aus verschiedenen Silos integriert werden. Erst dann sind übergreifende Analysen sowie Korrelationen unterschiedlicher Daten möglich.

Ein möglicher Lösungsansatz erfolgt nach PAC-Einschätzung über eine virtuelle, geteilte Datenplattform, bestehend aus (In-Memory-)Datenbanken, Data Lakes sowie Datenrepositorien, die wiederum verschiedene Daten in unterschiedlichen Formaten (etwa Echtzeitdaten, historische Daten sowie Informationen aus externen, öffentlich verfügbaren Datenquellen) zusammenführt und Beziehungen zwischen ihnen herstellt.

Diese Datenplattform agiert als zentrale, virtuelle Datendrehscheibe für alle Unternehmensprozesse und wird kontinuierlich mit Daten aus Anwendungen versorgt. Im Falle der digitalen Fabrik können das zum Beispiel PLM-, ERP-, MES- oder CRM-Anwendungen sein. Zudem wird die Plattform auch mit Daten aus dem Ökosystem gespeist, zum Beispiel von Engineering-Partnern, Lieferanten, Auftragsfertigern, Marketingagenturen, Resellern, Servicepartnern oder Kunden, wobei dieses Prinzip selbstverständlich auch auf andere Branchen übertragbar ist.

Die Plattform erlaubt eine flexible Nutzung dieser Daten für Unternehmensprozesse, für Datenanalysen sowie für kognitive Lösungen, Augmented Reality und Virtual Reality sowie Robotik.

Virtuelle Datenplattformen eignen sich damit sowohl zur Optimierung bestehender Prozesse als auch zur Unterstützung neuer Geschäftsprozesse und -modelle, etwa aus dem Bereich IoT. Zugänglich sind die Daten über Schnittstellen, wobei hier APIs sowie Microservices eine immer wichtigere Rolle spielen. Wichtig dabei: Die Nutzung der Daten muss im Rahmen gesetzlicher Auflagen sowie unter den Gesichtspunkten von Datensicherheit und -schutz erfolgen.