Die wichtigsten IT-TRENDS

19.01.2006
Von Lars Reppesgaard

Externe Lösungen aus einer Hand

Der Grund: Immer öfter stellen Firmen fest, dass ein Projekt im Bereich der IT-Sicherheit zwangsläufig weitere Aktivitäten nach sich ziehen muss, wenn man sich ernsthaft daran macht, Unternehmensschwachstellen abzudichten. Das steigert die Akzeptanz von externen Lösungen aus einer Hand. Ein Beispiel: Die Robert Kunzmann GmbH & Co. KG, ein Autohandelsunternehmen aus Aschaffenburg, setzt auf einen Managed Security Service des Anbieters Symantec. Kunzmann wandte sich Ende vergangenen Jahres wegen einer neuen Firewall an das Unternehmen, weil die alte Lösung mit dem steigenden Datenverkehr überfordert war.

Die Unterfranken tauschten ihre drei Jahre alte Schutzsoftware gegen eine Gateway-Applicance, einen kombinierten Hard- und Softwarefilter. Doch im Betrieb brauchen auch derartige Sicherheitsmodule viel Aufmerksamkeit, bemerkte Joachim Roßmeisl, der bei Kunzmann die IT-Infrastruktur betreut. Die neue Appliance war mit Sicherheitsvorgaben der alten Firewall-Software gefüttert worden. Sie müssen aber ständig um neue Regel ergänzt werden, um auch neue Bedrohungen abzuwehren. Zudem tauscht Kunzmann über ein internes Abrechnungssystem fortlaufend Daten zwischen acht Filialen, mit Herstellern wie DaimlerChrysler und mit Lieferanten aus. Um ihre Integrität zu gewährleisten, musste ein Intrusion Prevention System (IPS) her, das Datenströme durchleuchten kann. Die so entstehenden Auswertungen zu analysieren war mit den eigenen Ressourcen aber völlig unmöglich.

Anwenderfreundliche Preise

Aus diesem Grund übertrug Kunzmann Symantec die Verantwortung für die Sicherheitssysteme zum monatlichen Fixpreis. Die Preise für diese Lösungspakete liegen je nach Ausführung zwischen 1400 und 2000 Euro pro Monat. Heute übernimmt das in Berlin angesiedelte Symantec Security Operations Center die Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Log-Daten und das Scannen des gesamten Datenverkehrs aus dem IPS.

Nicht nur dieses Beispiel zeigt, dass die Anbieter die Preise für die ausgelagerten Sicherheitsdienste inzwischen mittelstandsfreundlich gestalten. Beliebt sind vor allem Angebote, die den E-Mail-Verkehr extern auf Viren und Spam hin prüfen. Der Basisdienst des Anbieters Blackspider für die Betreuung von maximal 25 Mailboxen kostet 990 Euro im Jahr, Message Labs ruft eine ähnliche Summe auf. "Managed Services sind insbesondere für Unternehmen geeignet, die keine Bedenken gegen das Outsourcen und die externe Verarbeitung und Speicherung von E-Mails haben", fasst Joachim Quantz, Lead Analyst bei den Marktbeobachtern von Berlecon Research, zusammen. "Da sie keine unternehmensinternen Ressourcen voraussetzen, sind sie besonders für Unternehmen ideal, die über keine eigene oder nur eine sehr kleine IT-Abteilung verfügen."

„Besonders im Mittelstand basieren Kundenbeziehungen auf Vertrauen.“ Jörg Jeschke, Vice President Capgemini
„Besonders im Mittelstand basieren Kundenbeziehungen auf Vertrauen.“ Jörg Jeschke, Vice President Capgemini

Zudem haben auch die - oft US-amerikanischen - Anbieter inzwischen gelernt, Fragen wie die nach dem Datenschutz, die zum Beispiel akut werden, wenn Externe die E-Mails von Firmenmitarbeitern nach Viren scannen, pro-aktiv zu adressieren. Mittlerweile bieten sich Sicherheitslösungen, die die Privatsphäre der Nutzer nicht tangieren und auch kritische Betriebsräte zufrieden stellen. Auch deswegen rechnen Experten damit, dass die Managed Security Services im nächsten Jahr besonders nachgefragt werden.