CW-Anwenderstudie IT-Kompass - Teil 2

Die wichtigsten IT-Themen 2011

28.02.2011
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Business-Anwendungen weitgehend modernisiert

Der Modernisierungsbedarf im Bereich klassischer Business-Anwendungen wie ERP, CRM oder Business Intelligence (BI) hat gegenüber dem Vorjahr deutlich nachgelassen. Dazu passt, dass der Austausch eigenentwickelter Programme durch Standardsoftware ebenfalls an Bedeutung verloren hat. Auch das Einführen kollaborativer Software-Tools halten deutlich weniger IT-Manager als im Vorjahr für ein wichtiges Softwarethema. Eine größere Rolle für die Befragten spielen hingegen branchenspezifische Applikationen.

Der Dauerbrenner Software-Wartungskosten steht auch 2011 auf der Agenda deutscher Unternehmen. Das lässt sich nicht zuletzt an den Zufriedenheitswerten für die Softwarehersteller ablesen. Obwohl sich die hitzige Diskussion um die Erhöhung der SAP-Wartungsgebühren im abgelaufenen Jahr etwas beruhigt hat, sind IT-Entscheider nach wie vor unzufrieden mit der Lizenz- und Preispolitik der Softwarehersteller. Insgesamt bewerten die Anwender Softwareprodukte und Anbieter mit einer mäßigen Note von 2,76. Diese schneiden damit deutlich schlechter ab als Hardware- und Servicelieferanten.

Mit dem verstärkten Einsatz von Software aus der Cloud, sprich Software-as-a-Service (SaaS), könnte die Lizenz- und Preispolitik der Hersteller mittel- bis langfristig klarer werden, erwartet IDC-Analytsin Lynn Thorenz. Insbesondere nutzungsabhängige Bezahlmodelle würden dazu beitragen. Die Umstellung Richtung Cloud-Services bedeute indes nicht nur für IT-Anbieter Veränderungen ihrer Geschäftsmodelle. Thorenz: "Auch IT-Entscheider müssen langfristig ihre Budgets ganz anders kalkulieren." Beispielsweise sollten sie bei TCO-Berechnungen für Softwareinvestitionen auch andere Faktoren wie den Wegfall der zugehörigen Infrastruktur oder Wartungskosten einbeziehen.