Für die unmittelbare Zukunft optimistisch:

Die Warner Communications Show läuft

28.09.1984

NEW YORK (CW) - Verstärktes Interesse der Anleger in Wall Street findet der Medienkonzern Warner Communications Inc. nach dem Verkauf der unrentablen Tochter Atari Inc. Im Rampenlicht stehen besonders die Film-, Schallplatten- und Verlagsbereiche. Doch auch die Kabel-Medien tingeln weiter.

Die gute Entwicklung im Filmstudio und bei Tonträgern läßt Wertpapieranalysten im zweiten Halbjahr 1984 einen Gewinn von 25 bis 30 Millionen Dollar vermuten. Nervosität ruft trotz des optimistischen Ausblicks jedoch die Unklarheit über die künftige Verbindung mit Chris Craft Industries Inc. hervor, die zu 30 Prozent an dem Aktienkapital des Mediengiganten beteiligt ist. Zweifel über die Veräußerungspolitik beziehen sich besonders auf die "richtigen" Preisvorstellungen und die kurze Verkaufsfrist, die Warner etwa für die Franklin Mint oder die Panavision Inc. hegt. In diesem Zusammenhang sind die Verbindlichkeiten des Konzerns zu sehen, die mit fast einer Milliarde Dollar das Eigenkapital rund zweimal übertreffen.

Warner-Vicepresident Geoffrey Holmes bezeichnete die finanzielle Lage des Konzerns als "sehr gut". Gleichzeitig teilte die Konzernspitze mit, die Beteiligungen im Radio- und Kabelfernsehbereich würden beibehalten. Wertpapierexperten, deren Urteil allerdings "am besten verkaufen" lauten soll, beziffern den 42,5prozentigen Besitz an der im Rundfunkwesen aktiven Chris Craft mit 175 bis 300 Millionen Dollar, die Beteiligung an den Kabelfernsehgesellschaften MTV und Showtime taxieren sie zwischen 100 und 170 Millionen Dollar.