Drucker oder Thermoschreibmaschine:

Die Wahl bedeutet (k)eine Qual

09.11.1984

FRANKFURT/STUTTGART (hi) - Wozu einen Schönschreibdrucker kaufen, wenn es bei gleicher Technik und Qualität vom selben Hersteller eine "druckende" Schreibmaschine gibt, bei der das Mehr an Möglichkeiten den Preis verringert?

Mit dieser Frage werden sich die Anwender von IBMs Arbeitsplatzrechnern der PC-Familie beschäftigen müssen, falls sie ihre rechnererzeugte Korrespondenz auf einem der jetzt vorgestellten Peripheriegeräte zu Papier bringen wollen.

Zum einen bietet der Rechnerriese den IBM-PC-Typenraddrucker an, dessen Geräuschpegel bei einer Druckgeschwindigkeit von 2 Zeichen pro Sekunde mit 59 dB(A) angegeben wird. Der Ladenpreis beträgt etwa 3800 Mark, wobei für das Schnittstellenmodul nochmals rund 900 Mark zu zahlen sind.

Zum anderen arbeitet sowohl die Thermoschreibmaschine IBM 6750 als auch der IBM-PCNT-Drucker mit einer Non-Impact-Drucktechnik, genannt Thermo-Farbband-Technik. Um die Schriftzeichen zu drucken, wird das Druckelement an das Papier herangeführt. Erzeugt werden die Zeichen mit Hilfe von 40 übereinander angeordneten winzigen Elektroden, von denen jeweils nur diejenigen Strom führen, die zur Formung eines bestimmten Zeichens beitragen. Die thermisch übertragbare Tinte eines speziellen Farbbandes wird dabei im Bruchteil einer Sekunde auf eine Temperatur von bis zu 300 Grad Celsius aufgehetzt.

Der Drucker mit der neuen Technik arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 40 bis 60 Zeichen pro Sekunde und einem Geräuschpegel von 50 dB(A). Der Ladenpreis liegt ungefähr bei 4900 Mark.

Schließt man dagegen die Thermoschreibmaschine über einen 400 Mark teuren Adapter an einen Mikro an, so druckt sie bei einer Geräuschentwicklung von 53 dB(A) ebenfalls 60 Zeichen pro Sekunde. Den Preis für die Schreibmaschine beziffert Big Blue mit knapp 3500 Mark.

Für rund 1000 Mark weniger lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.